In den vergangenen Monaten waren auf der anhaltenden Suche nach Rendite vor allem qualitativ hochwertige Anleihen gefragt. Währenddessen sind Hochzins- und Schwellenländerpapiere teilweise unter Druck geraten. Wird diese Tendenz anhalten?
Die Renditen von Investmentgrade-Papieren liegen zwar schon sehr niedrig. Angesichts gesunder Unternehmensbilanzen und mangels Alternativen sollten die Preise aber weiterhin Unterstützung finden. Im Finanzsektor kommen verstärkt Emissionen auf den Markt, speziell im Nachrang-Bereich. Diese sind mit Renditen von etwa 5 bis 9 Prozent einen Blick wert. Das gleiche gilt für Hybridanleihen aus anderen Sektoren.
Hochzinspapieren dürfte ein besseres Jahr bevorstehen als 2015. Denn erstens sind die Bewertungen attraktiver geworden, was sich in höheren Risikoprämien niederschlägt. Und zweitens sollte die anhaltend lockere Geldpolitik der EZB und der Bank of Japan dafür sorgen, dass die Zentralbank-Liquidität hoch bleibt. Dies dürfte die Ausfallraten auf dem sehr niedrigen Niveau von unter 2 Prozent halten.
Zwei Entwicklungen gilt es im Hochzinsbereich aber zu beobachten: Zum einen dürften die einzelnen Sektoren sich zunehmend unterschiedlich entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Anfälligkeit des Energiesektors angesichts des tieferen Ölpreises. Zum anderen könnten Investoren sich verstärkt dem US-Markt zuwenden. Denn dieser besitzt gegenüber seinem europäischen Pendant Aufholpotenzial mit höheren Renditen, und das konjunkturelle Umfeld in den USA ist positiver.