Finanzberatungsgesellschaft Plansecur. Stellschrauben enger gezogen Dreh- und Angelpunkt bleibt das Kaufpreis- und Ratenverhältnis. Die Schiffe, die dieses Jahr abgeliefert werden, wurden zu historisch hohen Baupreisen erworben. Deshalb haben selbst die vom Analysehaus TKL Fonds als gut bewerteten Fonds ihre Macken. Dazu zählen hohe Yen-Finanzierungen: Bei den MPC-Fonds macht der Dollaranteil nur noch 50 Prozent aus. HCI setzt bei seinem Shipping Select 28 auf einen Mix aus Dollar, Yen, Schweizer Franken und Euro. Den Anstieg von Schiffsbetriebskosten, der bereits seit über einem Jahr Thema ist, setzen die Fonds nur mit maximal 3 Prozent an, Fondshaus Hamburg rechnet sogar nur mit 2,5 Prozent. Ebenfalls konservativer hätten die Emissionshäuser die Charterraten kalkulieren können: Außer HCI und CFB gehen alle analysierten Fonds von einer – wenn auch zum Teil geringen – Steigerung bei der Anschlusscharter aus. Viel hilft das alles dennoch nicht: Die Anfangsausschüttungen liegen bei unter 7 Prozent, bei CFB und MPC sogar bei nur 6 Prozent. Ein kleines Plus bietet der Dollar: Da er derzeit stärker ist, als in den meisten Kalkulationen veranschlagt, bekommen die Fonds aktuell mehr Euro für ihre Dollareinnahmen als geplant. Eine wichtige Frage bleibt die nach der Bonität des Charterers. Für Aufregung hatten zwei Fälle von insolventen Reedereien gesorgt: die Shandong Yantai International Marine Shipping (SYMS), eine halbstaatliche chinesische Gesellschaft und die karibische Europe West Indies Lines (EWL). Betroffene Emissionshäuser wie Buss und Conti geben sich betont gelassen: Bei beiden Fällen handele es sich um kleine, wenn auch im Fall EWL um durchaus namhafte Charterer. Prognosen insgesamt tragfähig Auch wenn der Chartermarkt zurzeit wieder wankt, langfristig haben sich Schiffe als relativ verlässliches Asset erwiesen. Das zeigen zumindest die Analysen von Fondsmedia, die die Soll-Werte der Prospekte mit den Ist-Werten der Leistungsbilanzen vergleichen. Langfristigkeit ist auch das Stichwort für Jan Bäumler, Vorstand von Bit Treuhand, den die Marktunsicherheiten nicht beeindrucken: „Market-Timing funktioniert auch bei Schiffsfonds nicht. Ein Fonds läuft an die 20 Jahre oder länger. Niemand weiß, in welcher Verfassung die Märkte am Ende der Anfangscharter oder der Folgebeschäftigung sind.“ Flottenfonds und lange Charter Auf die Frage, welchen Fonds sie für besonders krisenfest halten, geben sich die Vertriebsprofis der Spezialvertriebe ungewohnt zurückhaltend: Es komme darauf an, wie der Kunde bereits investiert sei und wie viel Risiko er vertrage. Eine Empfehlung zu langfristigen Charters klingt für risikoaverse Anleger durch. Damit bleibt aber das attraktive Segment der kleinen Zulieferschiffe, der Feeder, außen vor. Diese sind von der Überbauung am wenigsten betroffen, haben aber meist Charterverträge für nur rund ein Jahr. Über Flottenfonds lässt sich das Risiko etwas streuen, allerdings sollten nicht die Charterverträge aller Schiffe zum gleichen Zeitpunkt auslaufen. Rathmann und Bäumler empfehlen etwa den Gebab Ocean Shipping 2, da er mit zwei Typen von Produktentankern und einem mittelgroßen Containerschiff in verschiedene Märkte investiert. Huber von Efonds24 hat eine eigene Lösung für das Problem des Market- Timings: „Wer kann, sollte nicht auf einmal eine große Summe zeichnen, sondern lieber jedes Jahr eine kleine Summe einsetzen.“ Wer so handelt, kann das Risiko streuen–und seinen Berater in Lohn und Brot halten.
Krise ahoi!
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//Finanzberatungsgesellschaft Plansecur. Stellschrauben enger gezogen Dreh- und Angelpunkt bleibt das Kaufpreis- und Ratenverhältnis. Die Schiffe, die dieses Jahr abgeliefert werden, wurden zu historisch hohen Baupreisen erworben. Deshalb haben selbst die vom Analysehaus TKL Fonds als gut bewerteten Fonds ihre Macken. Dazu zählen hohe Yen-Finanzierungen: Bei den MPC-Fonds macht der Dollaranteil nur noch 50 Prozent aus. HCI setzt bei seinem Shipping Select 28 auf einen Mix aus Dollar, Yen, Schweizer Franken und Euro. Den Anstieg von Schiffsbetriebskosten, der bereits seit über einem Jahr Thema ist, setzen die Fonds nur mit maximal 3 Prozent an, Fondshaus Hamburg rechnet sogar nur mit 2,5 Prozent. Ebenfalls konservativer hätten die Emissionshäuser die Charterraten kalkulieren können: Außer HCI und CFB gehen alle analysierten Fonds von einer – wenn auch zum Teil geringen – Steigerung bei der Anschlusscharter aus. Viel hilft das alles dennoch nicht: Die Anfangsausschüttungen liegen bei unter 7 Prozent, bei CFB und MPC sogar bei nur 6 Prozent. Ein kleines Plus bietet der Dollar: Da er derzeit stärker ist, als in den meisten Kalkulationen veranschlagt, bekommen die Fonds aktuell mehr Euro für ihre Dollareinnahmen als geplant. Eine wichtige Frage bleibt die nach der Bonität des Charterers. Für Aufregung hatten zwei Fälle von insolventen Reedereien gesorgt: die Shandong Yantai International Marine Shipping (SYMS), eine halbstaatliche chinesische Gesellschaft und die karibische Europe West Indies Lines (EWL). Betroffene Emissionshäuser wie Buss und Conti geben sich betont gelassen: Bei beiden Fällen handele es sich um kleine, wenn auch im Fall EWL um durchaus namhafte Charterer. Prognosen insgesamt tragfähig Auch wenn der Chartermarkt zurzeit wieder wankt, langfristig haben sich Schiffe als relativ verlässliches Asset erwiesen. Das zeigen zumindest die Analysen von Fondsmedia, die die Soll-Werte der Prospekte mit den Ist-Werten der Leistungsbilanzen vergleichen. Langfristigkeit ist auch das Stichwort für Jan Bäumler, Vorstand von Bit Treuhand, den die Marktunsicherheiten nicht beeindrucken: „Market-Timing funktioniert auch bei Schiffsfonds nicht. Ein Fonds läuft an die 20 Jahre oder länger. Niemand weiß, in welcher Verfassung die Märkte am Ende der Anfangscharter oder der Folgebeschäftigung sind.“ Flottenfonds und lange Charter Auf die Frage, welchen Fonds sie für besonders krisenfest halten, geben sich die Vertriebsprofis der Spezialvertriebe ungewohnt zurückhaltend: Es komme darauf an, wie der Kunde bereits investiert sei und wie viel Risiko er vertrage. Eine Empfehlung zu langfristigen Charters klingt für risikoaverse Anleger durch. Damit bleibt aber das attraktive Segment der kleinen Zulieferschiffe, der Feeder, außen vor. Diese sind von der Überbauung am wenigsten betroffen, haben aber meist Charterverträge für nur rund ein Jahr. Über Flottenfonds lässt sich das Risiko etwas streuen, allerdings sollten nicht die Charterverträge aller Schiffe zum gleichen Zeitpunkt auslaufen. Rathmann und Bäumler empfehlen etwa den Gebab Ocean Shipping 2, da er mit zwei Typen von Produktentankern und einem mittelgroßen Containerschiff in verschiedene Märkte investiert. Huber von Efonds24 hat eine eigene Lösung für das Problem des Market- Timings: „Wer kann, sollte nicht auf einmal eine große Summe zeichnen, sondern lieber jedes Jahr eine kleine Summe einsetzen.“ Wer so handelt, kann das Risiko streuen–und seinen Berater in Lohn und Brot halten.
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