Krisenanalyse in 60 Sekunden Investment-Stratege über Italien und Schuldenkrise
Die populistische Regierung in Italien verkündete jüngst, dass sie ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,4 Prozent für 2019 anstrebe. Die Europäische Kommission hatte allerdings ein Defizit in Höhe von 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung erwartet. Als Folge dieser Diskrepanz hat sich die Marktstimmung deutlich eingetrübt und es kam zu einem Abverkauf bei italienischen Aktien und Staatsanleihen. Ebenso hat der Euro an Wert verloren.
Kann der Budgetvorschlag zu einer neuen Schuldenkrise führen kann?
Grundsätzlich macht Italiens Schuldenberg 132 Prozent der Wirtschaftsleistung Europas als drittgrößte Volkswirtschaft aus. Das Land ist schon seit längerem verwundbar für externe Schocks und sorgt für einen Vertrauensverlust von Seiten der Anleger.
Kollisionskurs der italienischen Regierung mit der Europäischen Kommission
Der Budgetvorschlag in Höhe von 2,4 Prozent hat zwar den Markt enttäuscht, ist aber für sich alleine nicht ausreichend, um eine neue Krise zu erzeugen. Angesichts der Wachstums- und Inflationsprognosen sollten die Schulden gemessen am Wachstum sogar sinken. Für Unsicherheit sorgt vielmehr der Kollisionskurs der italienischen Regierung mit der Europäischen Kommission.
Kurzfristig sollte sich die Situation entspannen. Langfristig ist Italien allerdings nach wie vor aufgrund der strukturellen Probleme und der populistischen Regierung größerer Unsicherheit ausgesetzt.