LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in ImmobilienLesedauer: 5 Minuten

Krisenmanagement „Was machen Sie mit den Wölbern-Fonds, Herr Petersen?“

Seite 3 / 3

Ist das Objekt oder das Portfolio verkauft, muss der Fonds noch liquidiert werden. Das kostet ebenfalls Geld. Gibt es eine Grenze, ab der es sich einfach nicht mehr lohnt?

Petersen: Es kommt immer darauf an, wie viel Liquidität noch in der Gesellschaft ist und wie viel wir brauchen, um sie zu liquidieren. Da die Anleger bis zum Schluss beteiligt bleiben, fallen beispiels weise weiterhin Treuhand-Gebühren an, es müssen Briefe an die Anleger geschickt werden, und irgendwann kommt dann die Schlussbilanz. Das dauert. Wenn wir mit der Bank über den Verkauf der Immobilien zur Abwicklung des Darlehens verhandeln, ist darum auch immer wichtig, dass sie ausreichend Liquidität in der Fondsgesellschaft belässt. Ist die Bank dazu nicht bereit, müssen wir Insolvenz anmelden. Dann gibt es keine Rettung.

Welches Ziel haben Sie sich bei den Wölbern-Fonds gesteckt?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Petersen: Der damalige Wölbern-Chef hat Anlegergelder in Millionenhöhe veruntreut. Ob Schadenersatz gezahlt wird, ist derzeit völlig ungewiss. Aber nichtsdestotrotz: Schon allein der Werteverfall auf dem niederländischen Büroimmobilienmarkt hat einen Großteil des Eigenkapitals aufgezehrt. Das sehen viele Anleger nicht. Sie wollen vor allem ihr Geld zurück. Das wird im besten Fall nur zum Teil möglich sein. In vielen Fällen wird das nicht gelingen. Ziel ist es daher, die Fondsgesellschaften so fortzuführen, dass man die Objekte zum richtigen Zeitpunkt verkaufen kann und dass noch genug Liquidität im Fonds verbleibt, um die Klagen voranzutreiben. Denn wenn die Fondsgesellschaft vor Gericht gewinnt, fließt wieder Geld in die Kassen. Und je nach Höhe der Verkaufserlöse und der Schadenersatzzahlungen bekommen zuerst die Banken und dann an zweiter Stelle die Anleger ihr Geld zurück.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion