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Krisenwährung Gold – gerade jetzt eine glänzende Investmentidee

Ein Kunde kauft eine Goldkette am Flughafen von Doha
Ein Kunde kauft eine Goldkette am Flughafen von Doha: „Das wohl beliebteste Argument von Goldenthusiasten ist der quasi zeitlose Wert“, erklärt Vermögensverwalter Claus Walter. | Foto: imago images / Frank Sorge

Das Edelmetall Gold hat für Anleger derzeit eine besondere Faszination: Es gilt als Krisenversicherung. Tatsächlich lässt es sich immer wieder beobachten, dass der Goldpreis in der Regel steigt, wenn geopolitischen Krisen, Inflationssorgen oder ein Börsencrash die Nachrichten bestimmen.

Das wohl beliebteste Argument von Goldenthusiasten ist der quasi zeitlose Wert. Für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) bekam man im alten Rom eine Toga, im Mittelalter ein herrschaftliches Gewand und heute einen feinen Maßanzug. Im Gegensatz zu Papierwährung verlor das Edelmetall nie seinen Wert.


Wer jetzt wirklich eine eigene Notreserve zu Hause aufbauen will, muss nicht nur den Aufwand für die sichere Lagerung, sondern auch die Stückelung bedenken. Ein Sack Kartoffeln kann ja schlecht mit einem großen Goldbarren bezahlt werden. Deswegen greifen die meisten zu bekannten kleinen Anlagemünzen, bei denen allerdings im Verhältnis zu Barren Prägekosten bezahlt werden müssen. So entsteht quasi schon im Moment des Kaufs ein Verlust. Zudem wirft Gold keine Zinsen oder Dividenden ab. Ertrag gibt es nur durch die Spekulation auf höhere Preise.

Zum Beispiel wird der Goldpreis, wie bei vielen Rohstoffen, im Verhältnis zum Dollar berechnet. Europäische Anleger sollten also das Währungsrisiko mit einkalkulieren. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist zudem ganz entscheidend von der Politik abhängig. Zu den größten Käufern gehörten in den letzten Jahren etwa die Zentralbanken der Türkei, China und Russland. Das kann sich jederzeit ändern.

Empfindlich reagiert der Goldpreis zudem oft auf Anhebungen des Zinsniveaus, wie wir es in der nächsten Zeit in den USA und irgendwann in der Eurozone sehen könnten. Denn steigen die relativ sicheren Ertragsaussichten von Renten und Anleihen wird die Spekulation auf Goldpreissteigerung in der Tendenz unattraktiver.

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Um Risiken möglichst breit zu verteilen und Vermögen langfristig zu erhalten, hat es sich vielfach bewährt, einen Goldanteil zwischen 5 und 12,5 Prozent im Vermögensmix einzubauen.

Wir nutzen als Investmentvehikel börsengehandelte und physisch besicherte Papiere. Das Gold liegt in externen Hochsicherheitstresoren und könnte dort grundsätzlich immer von den Inhabern abgeholt werden. So kann dieser Schatz zu sehr geringen Kosten und mit höchstmöglicher Sicherheit in Anlageportfolios eingebaut werden.

Bei manchen Gold-Zertifikaten fehlt dagegen die Hinterlegung. Der Anbieter der Papiere bildet quasi nur die Entwicklung des Goldpreises ab. Bei einer Insolvenz des Emittenten ist ein Totalverlust möglich. Das gilt übrigens auch, wenn ein noch so sorgsam versteckter Münzschatz gestohlen wird. Aus unserer Sicht kann Gold eine glänzende Investmentidee sein, aber es braucht ein wenig mehr als einen Spaten zum Vergraben.

Über den Autor:

Claus Walter ist Geschäftsführer des Vermögensverwalters Freiburger Vermögensmanagement.

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