Kritik an Einmalbeitragspolicen: "Produkte nicht über einen Kamm scheren"
Dragica Csader, Leiterin Produktmanagement
bei HDI-Gerling
bei HDI-Gerling
DAS INVESTMENT.com: Woher kommt der Trend, dass Sparer ihr Geld lieber auf einmal statt in kleinen Häppchen anlegen?
Dragica Csader: Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen belasten regelmäßige Beiträge das monatliche Budget. Arbeitnehmer gehen daher häufiger dazu über, etwa Tantiemen oder Boni anzulegen, um die Altersvorsorge sicherzustellen. Zum anderen hängt das von der demografischen Entwicklung ab. Erbschaften spielen eine immer wichtigere Rolle und sorgen dafür, dass auch jüngere Menschen größere Geldbeträge bekommen.
DAS INVESTMENT.com: Für viele Versicherer sind die Einmalbeitragspolicen quasi die Retter des Neugeschäfts. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Csader: Sie spielen eine wichtigere, aber noch keine tragende Rolle für unser Unternehmen. Im vergangenen Jahr machten sie rund 5 Prozent der Beitragssumme im Neugeschäft aus.
DAS INVESTMENT.com: Nun stehen diese Policen gerade ziemlich heftig in der Kritik.
Csader: Ja, aber in vielen Fällen zu Unrecht. In diesem Zusammenhang werden alle Produkte über einen Kamm geschoren. Einmalbeitragspolicen gehören seit Jahren zum klassischen Geschäft der Versicherer. Sie sind für Leute gedacht, die Geld übrig haben und das in eine sofort startende oder aufgeschobene Versicherung investieren wollen. Für diese Kunden steht klar die Altersvorsorge im Vordergrund. Das ist beim kritisierten kurzfristigen Geschäft nicht so.
DAS INVESTMENT.com: Wo liegt der Unterschied?
Csader: Bei den Kurzläufern geht es darum, Geld zu parken. Hier versprechen viele Anbieter einen Zins, der am Kapitalmarkt so gerade nicht zu erwirtschaften ist. Das wird über den Bestand quersubventioniert.
DAS INVESTMENT.com: Bieten Sie so etwas an?
Csader: Nein, weder bei HDI-Gerling noch bei Aspecta.
DAS INVESTMENT.com: Mal drüber nachgedacht?
Csader: Wir beobachten den Markt natürlich und schauen uns an, was die Konkurrenten machen. Aber wir wollen nachhaltiges Geschäft und halten nichts davon, für gute Umsatzzahlen den Bestand zu belasten.
DAS INVESTMENT.com: Parkdepots sollen ja das Problem lösen, dass viele Versicherte nach Ablauf einer Kapitallebensversicherung ihr Geld nehmen und es woanders anlegen. Wie lösen Sie das Problem?
Csader: Sechs Monate bevor ein Vertrag bei uns ausläuft, schreiben wir Kunden an und stellen Möglichkeiten für die Wiederanlage bei uns vor. Das ist ein wichtiges Thema, deshalb sind wir jetzt dabei, den zeitlichen Vorlauf deutlich zu erweitern.
Dragica Csader: Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen belasten regelmäßige Beiträge das monatliche Budget. Arbeitnehmer gehen daher häufiger dazu über, etwa Tantiemen oder Boni anzulegen, um die Altersvorsorge sicherzustellen. Zum anderen hängt das von der demografischen Entwicklung ab. Erbschaften spielen eine immer wichtigere Rolle und sorgen dafür, dass auch jüngere Menschen größere Geldbeträge bekommen.
DAS INVESTMENT.com: Für viele Versicherer sind die Einmalbeitragspolicen quasi die Retter des Neugeschäfts. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Csader: Sie spielen eine wichtigere, aber noch keine tragende Rolle für unser Unternehmen. Im vergangenen Jahr machten sie rund 5 Prozent der Beitragssumme im Neugeschäft aus.
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Csader: Ja, aber in vielen Fällen zu Unrecht. In diesem Zusammenhang werden alle Produkte über einen Kamm geschoren. Einmalbeitragspolicen gehören seit Jahren zum klassischen Geschäft der Versicherer. Sie sind für Leute gedacht, die Geld übrig haben und das in eine sofort startende oder aufgeschobene Versicherung investieren wollen. Für diese Kunden steht klar die Altersvorsorge im Vordergrund. Das ist beim kritisierten kurzfristigen Geschäft nicht so.
DAS INVESTMENT.com: Wo liegt der Unterschied?
Csader: Bei den Kurzläufern geht es darum, Geld zu parken. Hier versprechen viele Anbieter einen Zins, der am Kapitalmarkt so gerade nicht zu erwirtschaften ist. Das wird über den Bestand quersubventioniert.
DAS INVESTMENT.com: Bieten Sie so etwas an?
Csader: Nein, weder bei HDI-Gerling noch bei Aspecta.
DAS INVESTMENT.com: Mal drüber nachgedacht?
Csader: Wir beobachten den Markt natürlich und schauen uns an, was die Konkurrenten machen. Aber wir wollen nachhaltiges Geschäft und halten nichts davon, für gute Umsatzzahlen den Bestand zu belasten.
DAS INVESTMENT.com: Parkdepots sollen ja das Problem lösen, dass viele Versicherte nach Ablauf einer Kapitallebensversicherung ihr Geld nehmen und es woanders anlegen. Wie lösen Sie das Problem?
Csader: Sechs Monate bevor ein Vertrag bei uns ausläuft, schreiben wir Kunden an und stellen Möglichkeiten für die Wiederanlage bei uns vor. Das ist ein wichtiges Thema, deshalb sind wir jetzt dabei, den zeitlichen Vorlauf deutlich zu erweitern.
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