Warnen statt Werben Vorsicht bei hohen Renditeversprechen
Doch wo lässt sich eine solch unaufgeregte Aufklärung erhalten? Waren schon die Robo-Advisor die falsche, weil interessenskonflikt-belastete Quelle für Financial Education, gilt dies heute auch für Krypto-Exchanges und andere Cyber-Protagonisten. Wenn Anleger tatsächlich nach seriöser, ausgeglichener Information in Sachen Kryptos suchen, stoßen sie auf einige Schwierigkeiten. Auf der einen Seite stehen die Krypto-Fanboys, die das Hohelied der Dezentralität singen. Auf der anderen Seite die Krypto-Kassandras, die das Ganze für grundsätzlich wertlos halten, wie etwa gerade wieder EZB-Chefin Christine Lagarde. Hinzu kommen die vielen, zum Teil dubiosen Krypto-Influencer, die über YouTube, Twitter, Telegram und andere Social-Media-Kanäle für meist schräge Projekte werben.
Hohe Renditeversprechen als Warnung
Erste Adresse für Informationen in Sachen Krypto und Aktien gleichermaßen sollten für Retail-Anleger die etablierten Medien der Wirtschafts- und Anleger-Presse sein. Diese nehmen in der Regel eine abwägend-erklärende, qualitätsgesicherte Haltung ein. Wenn Anleger über bestimmte Kryptowerte keine unabhängigen, fundierten Informationen außerhalb der Krypto-Echokammern finden, sollten sie die Finger davon lassen. Darüber hinaus sollten auch hohe Renditeversprechungen immer eher eine Warnung als eine Versuchung sein. Das gilt sowohl am Aktienmarkt als auch bei Kryptos.
Über den Autor:
Hartmut Giesen ist bei der Hamburger Sutor Bank für digitale Geschäftsmodelle zuständig. Zu seinen Aufgaben gehören die Geschäftsentwicklung im Bereich Fintech, Krypto & Blockchain, der Auf- und Ausbau der Sutor-Banking-Plattform und die Betreuung interner Digitalisierungsprojekte.