Künstliche Intelligenz als Investment: Scope: Aktiv KI-Fonds schneiden deutlich besser als ETFs ab

Um die passenden Produkte zu identifizieren, haben Scope-Experte László Zoltán Harsányi in erster Linie Fonds analysiert, die auf künstliche Intelligenz in ihrem Namen verweisen.
Die Ergebnisse: In der Peergroup Aktien Technologie Welt konzentrieren sich 22 Fonds auf KI-Unternehmen. Diese haben sich in den vergangenen zwölf Monaten einen Hauch schlechter entwickelt als globale Technologie-Fonds ohne Verweis auf KI im Namen, 29,0 Prozent stehen 29,5 Prozent Rendite gegenüber.
Über drei Jahre erwirtschafteten sie dagegen mit 5 Prozent jährlich eine höhere Rendite als herkömmliche Technologie-Fonds mit 4,4 Prozent jährlich. Auf Fünfjahressicht war der Wertzuwachs dem Analysten zufolge nahezu identisch.
Dabei zeigt sich, dass ETFs deutlich schwächer abschneiden. „Denkbar ist, dass aktive Fonds bei diesem heißen Thema das Momentum bestimmter Aktien schneller erkannt und entsprechend gehandelt haben“, so Harsányi.
Über drei und fünf Jahre liegen dagegen die ETFs mit KI im Namen klar vor den aktiven Fonds. Der Scope-Experte dazu: „Diese Zeiträume erscheinen jedoch in Verbindung mit dem Thema KI weniger aussagekräftig, da sich die Strategie der Fonds in den vergangenen Jahren geändert haben könnte und KI möglicherweise nicht über den gesamten Betrachtungszeitraum im Mittelpunkt stand.“
Europas Unternehmen laufen hinterher
In Europa dagegen blieben Fonds mit Fokus auf Technologietitel im Durchschnitt deutlich hinter den Renditen der IT-Fonds aus anderen Regionen zurück, stellt Harsányi fest: „Es zeigt sich, dass Anleger an europäischen Tech-Titeln weniger interessiert sind als an amerikanischen, dementsprechend legten erstere weniger stark zu.“ Auf Sicht der vergangenen zwölf Monate sei ein Bezug zum Thema KI erkennbar. „Interessante KI-Unternehmen sind vor allem in den USA beheimatet oder notieren an amerikanischen Börsen. Anleger sehen hier offenbar ein größeres Potenzial mit Blick auf KI-Chancen als in Europa“, so Harsányi.

Zu dem Vergleich der Fondskategorien heißt es vom Scope-Analysten: „Unter den drei Peergroups für Technologie-Aktienfonds ist Aktien Technologie Welt mit Abstand die größte. Sie enthält 128 Fonds mit einem verwalteten Vermögen von 138 Milliarden Euro. Rund 70 Prozent dieser Fonds werden aktiv gemanagt, ETFs stellen ungefähr 30 Prozent. Die Peergroups Aktien Technologie Nordamerika und Aktien Technologie Europa sind wesentlich kleiner und enthalten darüber hinaus nur wenige aktiv gemanagte Fonds.“

Größte Unterschiede zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds
Interessanterweise sind die größten Unterschiede zwischen Produkten mit und ohne KI im Namen bei ETFs zu beobachten. Über ein Jahr schneiden ETFs ohne KI im Namen deutlich besser ab als solche mit, über drei und fünf Jahre deutlich schwächer.
Bei aktiv gemanagten Fonds ist der Unterschied über drei Jahre minimal, über fünf Jahre haben sich Produkte mit KI im Namen etwas schlechter entwickelt als die übrigen Produkte. Über ein Jahr hingegen erzielten Fonds mit KI im Namen eine höhere Rendite.

Kaum Unterschiede bei Top-Positionen
Die Top-Investments unterscheiden sich der Studie zufolge zwischen KI- und Technologiefonds kaum. Am häufigsten sind Nvidia und Microsoft auf den zehn größten Positionen. Auch andere Techkonzerne wie zum Beispiel Google, Amazon, Taiwan Semiconductor und Apple sind gleichermaßen vertreten.
Von den zehn Titeln, die am häufigsten in den Top-10 der Fonds auftauchen, sind neun gleich. Diese Einigkeit könne auf den ersten Blick überraschen, sei bei genauer Betrachtung aber leicht nachvollziehbar, so Harsányi: „Sieben Unternehmen gehören zu den neun nach Börsenwert größten Konzernen der Welt, sechs zu den so genannten Magnificent 7, die die größten Treiber der jüngsten Rally waren. Es liegt nahe, dass auch Fonds, die keinen Verweis auf KI in ihrem Namen haben, sich diesen Schwergewichten und Top-Performern zuwenden.“

Titel, die am häufigsten in den Top-10 der Fonds auftauchen, sind bei Produkten ohne KI im Namen im Schnitt höher gewichtet. Harsányi: „Deren Portfolios sind demnach höher konzentriert und stärker in den größten Unternehmen der Welt engagiert, die in letzter Zeit die wichtigsten Renditebringer waren.“
Bei den KI-Fonds tauchen die Magnificent 7 häufiger in den Top-10-Positionen auf, aber ihr durchschnittliches Gewicht ist geringer. Das könnte zu den fast identischen Renditen über ein Jahr geführt haben. Aufgrund der ähnlichen Aktienauswahl weisen die Renditen der beiden Kategorien
aber keine größere Diskrepanz auf. Die Betrachtung der Top-10-Positionen zeigt also keine extremen Unterschiede zwischen Fonds mit und ohne KI im Namen.
Fazit
Fonds mit Fokus auf IT haben im Durchschnitt kurz- und langfristig höhere Renditen erzielt als marktbreite Aktienfonds, stellt Harsányi abschließend fest: „Die Renditen des vergangenen Jahres waren stark vom Thema KI beeinflusst, das bekannteste Beispiel ist Nvidia. Anhand der Historie lässt sich die Frage, ob Anleger Fonds mit KI im Namen wählen sollten, nicht eindeutig beantworten. Fest steht aber: Wer thematisch in KI investieren will, für den ist die Peergroup Aktien Technologie Welt wohl die beste Wahl.“