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Künstliche Intelligenz im Kundenkontakt „Digitale Finanz-Angebote ohne Kundenorientierung“

Klaus Täubrich: Der Geschäftsführer der Content-Marketing-Agentur Fuerstvonmartin kritisiert „eine starke Innensicht“ vieler digitaler Angebote.
Klaus Täubrich: Der Geschäftsführer der Content-Marketing-Agentur Fuerstvonmartin kritisiert „eine starke Innensicht“ vieler digitaler Angebote. | Foto: Fuerstvonmartin

Herr Täubrich, die Comdirect hat von Ihnen Anwendungen für Amazon Alexa und Google Home entwickeln lassen. Warum will das Finanzhaus First Mover sein und ist so früh in diesen Markt eingestiegen?

Klaus Täubrich: Die Comdirect ist für Innovation bekannt und ihr Chef Arno Walter ist überzeugt, dass Sprachassistenten das Bankgeschäft nicht weniger als „revolutionieren“ werden. Sprachassistenten sind ein Baustein der Bank, um den Kunden smarte Finanzberatung anbieten zu können. Vor diesem Hintergrund hat Comdirect als erste deutsche Bank einen für trading-affine Anwender geeigneten Skill mit echtem Mehrwert auf den Markt gebracht. Skills sind Fähigkeiten, die man zu den Sprachassistenten hinzufügen kann. Außerdem wird die Comdirect durch den frühen Einstieg in die neue Technologie von den Partnern Amazon und Google intensiv unterstützt.

Welchen Funktionsumfang haben die digitalen Sprachassistenten jetzt schon, was ist geplant?

Börsenkurse können bereits seit dem Launch im Mai 2017 bequem über den „Comdirect Alexa-Skill“ in Realtime abgefragt werden. Seither wird das Produkt kontinuierlich erweitert. Im ersten Schritt wurde das Angebot um wesentliche Indizes, Rohstoffe und Währungspaare ergänzt. Seit August können News zu Aktienunternehmen abgerufen werden. Auch Realtime-Kurse von Derivaten, Fonds und ETFs können mittels Wertpapierkennnummer, der WKN, wiedergegeben werden. Seit Oktober sind die Services jetzt auch auf Google Home verfügbar.

Wann kann sich die Einbindung einer Alexa-Anwendung für ein Unternehmen lohnen? Wie lange dauern Planung und Umsetzung?

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Der Einsatz von Sprachassistenten wird für Unternehmen genauso Standard werden wie der Einsatz einer Website. Daher muss sich jedes Unternehmen intensiv mit dem Thema beschäftigen. Es gilt in den nächsten Jahren vor allem zu lernen: Wie können Angebote aussehen, die meine Kunden begeistern? Wie kann ich besser sein als meine Konkurrenz?

Der Vorteil der Sprachanwendungen ist, dass die ersten Versionen innerhalb weniger Wochen oder Monaten einsetzbar sind und auch die Kosten überschaubar bleiben. Dann gilt es, strukturiert weiterzuentwickeln und zu optimieren. Erfolg ist wie bei allen digitalen Produkten einfach durch die Nutzungszahlen zu messen. Das Fazit: Jetzt loslegen und lernen!

Wo sind Weiterentwicklungen für die Kunden absehbar?

Die Systeme von Google, Amazon & Co. werden extrem schnell weiterentwickelt und in den Markt gebracht. Wenn man den US-Markt beobachtet, staunt man, wie weit schon viele Angebote der Unternehmen sind. Die große Akzeptanz bei den Konsumenten ist beeindruckend. Es ist absehbar: In den nächsten Jahren werden Funktionen und Services immer ausgefeilter – und der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird perfektioniert. Eine ganz entscheidende Rolle wird dabei den Diensten im Auto zukommen. Dort können die Nutzer ganz in Ruhe sprachgesteuert arbeiten.

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