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Künstliche Intelligenz: KI-Boom schafft neue Renditechancen

„KI-Rechenzentren werden mehr Energie benötigen, als wir uns je hätten vorstellen können“, sagte Blackrock-Chef Larry Fink kürzlich über die Auswirkungen der aktuellen KI-Disruption auf die Weltwirtschaft. Milliarden von US-Dollar an Investitionen seien für den Ausbau der Stromversorgung nötig. Politik und Unternehmen sind sich einig, dass der Bedarf zu großen Teilen aus sauberen Energiequellen gedeckt werden soll. Eine unerwartete Chance für Anleger?
Mehr als Verdopplung des Strombedarfs bis 2050?

Nach den neuesten Ausblicken des KI-Shootingstars Nvidia scheint klar: Das Wachstum im Bereich der Künstlichen Intelligenz steht gerade erst am Anfang. Ein Jahrhunderttrend, der neben weiteren strukturellen Umwälzungen, wie der Elektrifizierung des Autoverkehrs, eine zentrale Folge hat: ein dramatischer Anstieg der Nachfrage nach Strom.
KI-Experten berechneten, dass die Erzeugung eines einzigen KI-generierten Bildes so viel Energie verbraucht wie das komplette Aufladen eines Smartphones. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostizierte bis 2050 in verschiedenen Szenarien eine Steigerung des weltweiten Strombedarfs zwischen 75 und 120 Prozent – vor Beginn des KI-Hypes wohlgemerkt. Prognosen, die nun nochmals deutlich angehoben werden dürften. Diese Zahlen drängen eine zentrale Frage auf: Wo soll all der Strom herkommen?
Kein KI-Boom ohne Ausbau der Erneuerbaren
Zuletzt war es aus Anlegersicht um den Renewables-Sektor relativ ruhig, viele Investoren hielten sich zurück. Durch die KI-induzierte Stromnachfrage-Explosion bahnt sich jetzt eine Kehrtwende an: Will die Welt ihre ehrgeizigen Emissionsziele erreichen, müssen saubere Stromquellen wie Wind, Solar und Wasser eine Schlüsselrolle spielen. Dazu kommt der Ausbau dringend benötigter Energiespeicher, die diesen Strom stabil nutzbar machen.
Denn die Rechenzentren verschlingen nicht nur Unmengen an Energie, sondern verursachen dadurch auch massive CO2-Emissionen für deren Erzeugung. Trotzdem halten die wichtigsten Player im Bereich Big Tech an ihren ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen fest. Ein Beispiel: Microsoft, Anteilseigner der Chat-GPT-Mutter Open AI, verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu wirtschaften. Für den nötigen, drastischen Ausbau der entsprechenden Strom-Infrastruktur werden staatliche Investitionen auf Dauer nicht ausreichen.
Gelegenheit für Versicherer und Anleger
Europa und viele Länder der Welt befinden sich durch die forcierte Abkehr von fossilen Energieträgern bereits seit Längerem unter Druck, den Infrastrukturausbau für erneuerbare Energien zu beschleunigen. Die durch die KI-Revolution zusätzlich entfachte Nachfrage löst die Sorge aus, dass es zu Engpässen kommen könnte und die Strompreise wieder deutlich nach oben schnellen.
Doch auf dem Markt stehen einer Angebotsknappheit stets (potenzielle) Anbieter gegenüber, die diese Nachfrage als Chance ergreifen. Davon profitieren smarte Anleger. Der oben bereits zitierte Larry Fink sieht insbesondere Pensionsfonds und Versicherer in der Pole-Position, wenn es darum geht, als Kapitalsammelbecken massiv in den Ausbau der Stromerzeugung für KI zu investieren. Und mit ihnen deren Anleger.
Dementsprechend attraktiv sind aktuell die Chancen, zu guten Kursen in saubere Energiewerte zu investieren. Sei es in Aktien und ETFs mit Unternehmen aus dem Bereich der nachhaltigen Energieversorgung und Elektrifizierung sowie deren Schaufelhersteller. Oder unmittelbar über Sachwerte-Fonds, die direkt in Windkraftanlagen, Solarparks, Wasserkraftwerke und moderne Energiespeicher investieren, wie Pangaea Life mit dem Fonds „Blue Energy“. Kürzlich investierte der Fonds unter anderem in den Bau eines neuen Energiespeichers in Schleswig-Holstein. Ein weiterer Energiespeicher des Portfolios in Belgien – einer der größten in Europa – nutzt wiederum selbst KI zur Optimierung der Erträge auf dem Strommarkt.
Fest steht: Gemeinsam können und sollten Finanzwirtschaft, Anlageberater und Kunden dafür Sorge tragen, dass der KI-Boom in den nächsten Jahrzehnten nicht auf Kosten des Planeten geht, sondern wir diesen auf Basis sauberen Stroms beflügeln.
Über den Autor:
Uwe Mahrt bildet seit rund drei Jahren gemeinsam mit Daniel Regensburger die Doppel-Spitze von Pangaea Life, der nachhaltigen Tochtergesellschaft der Versicherungsgruppe die Bayerische aus München. Regensburger verantwortet als Geschäftsführer unter anderem die Unternehmensbereiche Finanzen, IT sowie Projektmanagement / Kooperationen. Mahrt ist als Geschäftsführer und CEO allein zuständig für die Themen Nachhaltigkeit und Risikomanagement. Gemeinsame Aufgaben sind die Bereiche Fonds, Marketing & Kommunikation, Produkte, Vertrieb.