Der Preis für Kupfer klettert aktuell von einem Hoch zum Nächsten. Es gibt Experten, die mit einem neuen Allzeithoch rechnen. Doch was treibt den Rohstoffpreis so in die Höhe? Und bleibt er langfristig auf diesem Niveau?
Ein Mann sitzt in einer Sauna, über den Aufgusssteinen hängt eine Kupferschale: Der Preis für Kupfer ist aktuell heiß. Der Grund? Die Nachfrage nach dem Rohstoff könnte größer werden als das Angebot. | Foto: IMAGO / Westend61
Einerseits die Energiewende, andererseits der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI): Kupfer ist essenziell dafür und derzeit enorm gefragt. Und da beides erst am Anfang steht, wird mit einer immer weiter steigenden Nachfrage gerechnet. Das zeigt sich auch am Preis: Der bronzefarbene Rohstoff wird derzeit auf einem Zwei-Jahres-Hoch gehandelt. Aktuell liegt er an der Londoner Metallbörse (LME) be...
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Einerseits die Energiewende, andererseits der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI): Kupfer ist essenziell dafür und derzeit enorm gefragt. Und da beides erst am Anfang steht, wird mit einer immer weiter steigenden Nachfrage gerechnet. Das zeigt sich auch am Preis: Der bronzefarbene Rohstoff wird derzeit auf einem Zwei-Jahres-Hoch gehandelt. Aktuell liegt er an der Londoner Metallbörse (LME) bei rund 10.150 Dollar pro Tonne (Stand: 14. Mai, 12:20 Uhr).
„Der Hauptfaktor für die jüngsten Kupferpreistrends ist die Erwartung, dass der Kupfermarkt in naher Zukunft ein Defizit aufweisen wird“, erklärt Aanand Venkatramanan, Leiter der Abteilung ETFs beim Londoner Vermögensverwalter Legal & General Investment Management (LGIM), zudem im Gespräch mit DAS INVESTMENT. Denn zeitgleich zur potenziellen Nachfragedynamik, die vor allem vonseiten Chinas erwartet werde, sank das Angebot. „Es gab eine Reihe von Unterbrechungen und Herabstufungen in wichtigen Kupferminen sowie die Erwartungshaltung, dass sich die Produktion von raffiniertem Metall verlangsamt“, so Venkatramanan.
Ausbleibende Kupferlieferungen aus Russland treiben Preis hoch
Auch „Morningstar“ berichtet davon, dass die Produktionskürzungen in Minen zunehmen. Als Beispiel führt das Analysehaus unter anderem die Entscheidung des Chinese Smelter Purchasing Team (CSPT) an, die Produktion in den wichtigsten Schmelzhütten des Landes um 5 bis 10 Prozent zu senken.
Hinzu kommen aber auch weitere politische Faktoren, wie zum Beispiel, dass Aluminium-, Nickel- und Kupferlieferungen aus Russland an der LME und der CME (Chicago Mercantile Exchange) verboten sind. Das habe Händler dazu veranlasst, ein erhöhtes Angebotsrisiko zu sehen, wie der Finanzanalyst und Rohstoffexperte Maurizio Mazziero „Morningstar“ erklärte.
Hohe Volatilität bei Kupfer – neuer Höchststand dennoch denkbar
Aber lohnt sich jetzt noch ein Einstieg ins Kupfergeschäft oder haben interessierte Anleger den richtigen Zeitpunkt verpasst? Laut Venkatramanan neigen die Preise der meisten Rohstoffe dazu, sich zyklisch zu entwickeln. Jedoch könne die Länge solcher Zyklen von einem Rohstoff zum anderen erheblich variieren. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, sei zudem besonders dann schwierig, wenn der Preis eines Rohstoffes von mehreren Faktoren abhängt.
Rohstoffexperte Mazziero hält eine genaue Prognose, wie sich der Kupferpreis 2024 weiter entwickeln wird, ebenfalls für schwierig, wie er „Morningstar“ sagte. Jedoch sei es aufgrund des aktuell schon sehr hohen Handelspreises an der LME durchaus denkbar, dass der Rohstoff im Laufe der kommenden Monate einen historischen Höchststand von 11.000 US-Dollar erreichen wird.
LGIM empfiehlt diversifiziertes Investieren in Rohstoffe
Venkatramanan ist dennoch zurückhaltend, was Investitionen in den reinen Kupfermarkt betrifft: „Wir bei LGIM sind der Meinung, dass ein diversifiziertes Investieren in Rohstoffe für Anleger der bessere Weg ist, um sich mittel- bis langfristig an den Rohstoffmärkten zu beteiligen“, resümiert er. Welche Anlageklasse dabei die beste Wahl ist, also ob Einzelaktien, ETFs oder Fonds, das komme auf die Ziele und Vorlieben des jeweiligen Anlegers an und bleibe jedem selbst überlassen.
LGIM selbst hat erst im April zwei neue Rohstoff-ETFs aufgelegt: den L&G Energy Transition Commodities und den L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities ex-Agriculture & Livestock.
Kupfer-ETCs als weitere Investitionsmöglichkeit
Das Analysehaus „Morningstar“ empfiehlt hingegen Investitionen in Kupfer-ETCs, also in börsengehandelte Wertpapiere. Das sei der einfachste Weg, sich am Spotpreis eines Rohstoffs zu beteiligen. Europäische Anleger haben demnach jedoch nur die Wahl zwischen weniger als einem Dutzend ETCs, die sich ausschließlich auf Kupfer fokussieren.
Die Nachfrage nach Anlagelösungen im Bereich der Rohstoffe halte jedenfalls an, wie Finanzexperte Venkatramanan resümiert. Den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg in den Markt haben Anleger demnach noch längst nicht verpasst.
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