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Landgericht Kassel Urteil gegen Ex-Vize von Mehmet Göker rechtskräftig

Von in ZielgruppenLesedauer: 2 Minuten
Mehmet Göker. Szene aus dem Dokumentarfilm "Versicherungsvertreter" von Klaus Stern.
Mehmet Göker. Szene aus dem Dokumentarfilm "Versicherungsvertreter" von Klaus Stern. | Foto: Klaus Stern

Vincent H., die ehemalige rechte Hand von Versicherungsvermittler und Unternehmer Mehmet Göker, ist vom Landgericht Kassel zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt worden. Das sagte ein Gerichtssprecher gegenüber der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. Gegen das Urteil, das bereits Ende Mai ergangen war, hat H. demnach keinen Widerspruch eingelegt.

Der Vorwurf gegen H. lautet auf gewerbsmäßigen Verrat von Geschäfts- und Firmengeheimnissen. Neben der Bewährungsstrafe muss H. laut „Euro am Sonntag“ 5.000 Euro in die Insolvenzmasse der bankrotten Kasseler Vermittlerfirma MEG einzahlen (Az. 7610 Js 6823/10).

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H. ist ehemaliger Vizechef und Generalbevollmächtigter von Gökers Vertriebsunternehmen MEG. Das Unternehmen, das innerhalb weniger Jahre zu einem der bekanntesten deutschen Vermittlervertriebe für private Krankenversicherungen aufstieg, musste im Oktober 2009 Insolvenz anmelden. Laut dem Gericht soll H.  zusammen mit Firmenchef Göker im September 2009 MEG-Daten für eigene Geschäfte genutzt und weiterverkauft haben. Drei Millionen Euro soll das Duo am Vorabend der Insolvenz so noch schnell in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.

Das Verfahren gegen den Firmenchef selbst ist weiterhin beim Landgericht Kassel anhängig. Die drei Anklagen liegen allerdings auf Eis. Grund: Der türkischstämmige Göker setzte sich 2010 in die Türkei ab. Trotz eines internationalen Haftbefehls ist er hier vor dem Zugriff der deutschen Behörden sicher. Mit der Türkei hat Deutschland kein Auslieferungsabkommen.

Möglicherweise muss Göker allerdings nicht mehr allzu lange in seiner neuen Heimat ausharren: Das Verfahren gegen ihn könnte 2020 eingestellt werden, verriet der Gerichtssprecher jetzt gegenüber „Euro am Sonntag“.

Der Fall des Mehmet Göker, der vor seiner Firmeninsolvenz eine steile Karriere im deutschen Versicherungsvertrieb hingelegt hatte, sorgte über die Branchen grenzen hinaus für Aufsehen. Über den abgestürzten Ex-Shooting-Star existiert mittlerweile eine Biographie in Buchform und eine zweiteilige Fernsehdokumentation. Regisseur Klaus Stern plant, das Leben von Göker darüber hinaus auch als Spielfilm aufzubereiten. 

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