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Langzeitfolgen von Covid-19 Die Neuerfindung des Wohlfahrtsstaats wird nicht billig sein

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Neue Widerstandsfähigkeit

Es ist wahrscheinlich, dass Haushalte, Unternehmen und Regierungen rund um die Welt die eigene Resilienz über alles andere stellen werden. Während die Verbraucher sparen, werden Unternehmen ihre Bilanzen in Ordnung bringen, auf komplexe globale Lieferketten verzichten und die Produktion aus dem Ausland zurückverlagern.

Produktivität und Welthandel dürften zwangsläufig Schaden nehmen. Selbst wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahlen im November verliert, werden die Neuausrichtung und der Schutz der US-Industrie und der damit verbundenen Arbeitsplätze oberste Priorität in den USA haben.

Die Rückorientierung auf die jeweiligen Binnenmärkte könnte im Laufe der Zeit eine neue multipolare Welt einleiten. Finanzielle, technologische und geopolitische Dominanz könnte sich am Ende gleichmäßiger auf die USA, China und auch auf Europa verteilen, dessen 750 Milliarden Euro schweres Konjunkturprogramm seine wirtschaftlichen Aussichten verbessern könnte.

Geringeres Wirtschaftswachstum

Der Mix aus höherer Verschuldung, einem Rückgang des Welthandels, geringeren Unternehmensinvestitionen und sinkenden Verbraucherausgaben wird die wirtschaftlichen Aussichten der Welt in den nächsten fünf Jahren stark belasten. Unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen erwarten wir, dass sich die Weltwirtschaft wesentlich langsamer erholen wird, als dies unmittelbar nach einer Rezession üblicherweise der Fall ist. Das BIP in den Industrieländern dürfte in den nächsten fünf Jahren mit einer jährlichen Rate von etwa 3 Prozent wachsen – entsprechend dem langfristigen historischen Durchschnitt, aber 0,5 Prozentpunkte unter dem Wachstum, das in den Jahren nach einem Wirtschaftseinbruch historisch gesehen anfiel. Sowohl die USA als auch die Eurozone werden sich mit 2,2 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent Wachstum auf Jahresbasis nur unterdurchschnittlich erholen. Der Euroraum dürfte jedoch gegenüber den USA an Boden gewinnen und von Reformen und einer umfassenderen fiskalpolitischen Integration profitieren. Die positiven Auswirkungen der geld- und fiskalpolitischen Stimulierungsmaßnahmen der USA werden hingegen zu verblassen beginnen – wir gehen davon aus, dass die Inflation Mitte der 2020er Jahre zunehmen wird.

In den Schwellenländern wird das BIP in den kommenden fünf Jahren jährlich um 4,6 Prozent wachsen. Die Wachstumsrate Chinas sollte jedoch unter 5 Prozent fallen – der Neuausrichtung der Welt auf den Binnenkonsum und dem sich daraus ergebenden Rückgang des Welthandels geschuldet.

Der traditionelle „Secular Outlook“ von Pictet AM erscheint 2020 zum achten Mal – wegen Covid-19 stellte der diesjährige Ausblick eine besondere Herausforderung dar. Aufwendige Analysen untersuchen die Trends, von denen die Pictet-Fondsmanager erwarten, dass sie in den nächsten fünf Jahren den größten Einfluss auf die Finanzmärkte haben werden.

Absehbar ist: Die Gesundheitskrise wird Trends verstärken oder beschleunigen, die sich sowohl auf den Finanzmärkten als auch in der Wirtschaft bereits entfaltet haben. Letztlich wird die Pandemie die Art und Weise verändern, wie Länder regiert und Unternehmen geführt werden und wie die Menschen ihr Leben gestalten.

Der diesjährige „Secular Outlook“ von Pictet AM widmet sich u.a. folgenden Themen: Welche Folgen hat Covid-19? Welche geldpolitischen Entwicklungen sind zu erwarten? Wer gewinnt den Kampf um die technologische Vorherrschaft? Darüber hinaus werden die Konsequenzen für die einzelnen Asset-Klassen dargestellt. 

Den kompletten 5-Jahres-Ausblick von Pictet Asset Management können Sie hier nachlesen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.