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Larry Fink: „Konservative Sparer trifft die finanzielle Repression am schwersten“

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„Wir müssen alles tun, um den Euro zu retten.“

Ein Auseinanderbrechen der Eurozone hält der 60-Jährige für die schlimmste Katastrophe. Folgen wären seiner Meinung nach tiefe Rezession, unglaubliche soziale Spannungen und politische Unsicherheiten. Deshalb müsse alles getan werden, um den Euro zu retten.

Teile der Rettungsmaßnahmen seien schon im Gange, wie die Reformen in Spanien, Italien und in der EU. Fink geht davon aus, dass die EZB künftig eine stärkere Rolle als Retter spielen und ähnlich wie die Fed arbeiten werde.

Wachstumsimpulse hält Fink für unabdingbar. Dafür solle die EZB den Leitzins weiter senken. Viele Kritiker meinten zwar, dass der Leitzins mit 1 Prozent bereits sehr niedrig sei – doch Fink ist der Überzeugung, dass der Leitzins im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern immer noch zu hoch sei.

Die oftmals befürchtete finanzielle Repression – niedrige Zinsen und harte Regulierungsvorschriften – sieht Fink schon in Aktion. Anders sei die Schuldenkrise aber auch nicht zu bewältigen. Doch die finanzielle Repression fördere soziale Ungleichgewichte, warnt Fink. Besonders konservative Anleger leiden unter dieser Politik. Deshalb empfiehlt der Blackrock-Chef Aktien und keine Staatsanleihen zu kaufen.

„Banken spielen eine besondere Rolle in der Gesellschaft, und sie sind daran gescheitert“

Kritik an den neuen Geldmarktregulierungen äußert Fink nicht: „Banken spielen eine besondere Rolle in der Gesellschaft, und sie sind daran gescheitert.“ Allerdings sieht er als Folge der Eigenkapitalregeln, dass Kredite teurer und Sparzinsen niedriger werden – was beides besonders ärmere Menschen hart treffe.

Als Aktionär hält Fink es für verrückt, dass einige Banken bis zu 50 Prozent ihres Gewinns an ihre Mitarbeiter auszahlen. Als Treuhänder für seine Kunden nehme Blackrock die Pflicht wahr, auf niedrige Ausschüttungsquoten zu drängen. Blackrock selbst schütte nur 35 Prozent an seine Mitarbeiter aus.

Den Vorwurf, dass Blackrock eine unkontrollierte Finanzgroßmacht sei, weißt Fink ab. Er sieht Blackrock als Dienstleister, der im Auftrag und auf Rechnung der Kunden arbeite. Außerdem überwachen etliche Behörden Blackrock.

Als nächsten Schritt plant Blackrock eine eigene Handelsplattform. Damit möchte Fink die Margen der Banken unter Druck setzen. Allerdings hofft er, dass die Banken zuvor reagieren und ihre Margen von sich aus senken.

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