
Wie „Morningstar“ kürzlich berichtete, zogen Investoren aus US-Fonds und börsengehandelten Fonds, die sich auf lateinamerikanische Aktien konzentrieren, in den letzten fünf Jahren mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an Mitteln ab. Und viele Fonds wurden geschlossen.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die Zahlen für Indien: Die „Morningstar“-Kategorie für indische Aktien freut sich seit 2020 über Mittelzuflüsse in Höhe von rund 63 Milliarden US-Dollar und einige neue Fondsauflagen. Die Zahlen sprechen zwar eine deutliche Sprache, doch mit der Masse mitzuschwimmen ist manchmal keine so gute Idee.
Welche Länder gehören zu Lateinamerika?
Lateinamerika umfasst zwar 20 Länder: Argentinien, Belize, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Guyana, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Suriname, Uruguay und Venezuela.
Doch die Region wird letztendlich beherrscht von zwei Märkten, allen voran Brasilien, gefolgt von Mexiko, das ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt. Der kleine Rest verteilt sich dann auf Chile, Kolumbien und auch Peru.
Man muss auch berücksichtigen und wissen, dass das Gros der Aktien in Lateinamerika zyklischer Natur sind. Gerade Rohstoffe ist ein großer Sektor, aber auch Industrie und Energie sind stark vertreten.
Lange Sauregurkenzeit, aber positiver Diversifikationseffekt
In den letzten zehn Jahren war mit Aktienfonds Lateinamerika nicht wirklich viel zu holen, die Risiken wurden nicht adäquat bezahlt. Wer in der Region investiert war, konnte sich wenigstens 2022 freuen: In dem Kalenderjahr zeigte sich die relativ niedrige Korrelation gegenüber dem breiten globalen Aktienmarkt. Während dieser im Minus abschloss, konnte Lateinamerika mit einem positiven Ergebnis punkten.
Letztes Jahr war Lateinamerika wiederum eine der am schwächsten performenden Regionen, zweistellige Verluste mussten Investoren verkraften. Die Entwicklung seit Jahresbeginn an den südamerikanischen Börsen macht jedoch Hoffnung, dass es sich bei den Mittelabflüssen um einen Kontraindikator handelt, man als Anleger die Region auf dem Schirm haben sollte und nun wieder rosige Zeiten anbrechen könnten.
Gute wirtschaftliche Aussichten
Das Wirtschaftswachstum in Ländern wie Brasilien, Mexiko oder Chile wird durch Investitionen in Infrastruktur, erneuerbare Energien und Digitalisierung angetrieben. Zwar bestehen nach wie vor Risiken wie politische Unsicherheiten, Währungsschwankungen oder globale Konjunkturschwankungen, doch die langfristigen Wachstumschancen überwiegen oft.
Ein steigender Rohstoffhunger, die zunehmende Konsumnachfrage und diverse Reformen in einigen Ländern schaffen für einen Aufschwung günstige Rahmenbedingungen. Mit einer langfristigen Perspektive können Anleger von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren und ihr Portfolio global breiter aufstellen.
Wir haben uns angeschaut, welche zehn Fonds in den letzten drei Jahren besonders gut performt haben. Sie finden diese auf den folgenden Seiten. Institutionelle Anteilsklassen wurden nicht berücksichtigt.
Ein wichtiger Hinweis: Darunter befinden sich auch Fonds, die nur in ein Land innerhalb der Region investieren.
Platz 10: Templeton Latin America
- Sektor: Aktienfonds All Cap Lateinamerika
- Auflegung: 18.03.2011
- Ertragsverwendung: thesaurierend
- Fondsgesellschaft: Franklin Templeton International Services
- ISIN: LU0592650328
- Performance YTD: 17,05%
- Performance 1 Jahr: 8,55%
- Performance 3 Jahre: 16,75%
- Performance 5 Jahre: 35,92%
- Performance 10 Jahre: 24,26%
- Sharpe Ratio 3 Jahre: -0,11
- Volatilität 3 Jahre: 19,55%
- Volumen in Mio. EUR: 499
- Währung: EUR