Laufzeit, Hebel, Rendite Warum Hochzinsanleihen steigende Zinsen besser vertragen
Einige Bewertungen mögen mittlerweile zu ambitioniert sein, doch das gilt derzeit für fast alle Assetklassen. Entscheidender ist jedoch der Spread, also der Risikoaufschlag, der derzeit extrem niedrig ist. Wir glauben, dass die Spreads nicht automatisch steigen müssen, nur weil sie auf niedrigem Niveau sind. Dafür müssten die Unternehmensgewinne stärker nachgeben und die Verschuldungsquoten gleichzeitig höher sein – was nicht der Fall ist.
Nachfrage trifft auf sinkendes Angebot
Und nicht zuletzt sind auch die technischen Faktoren positiv. Da viele Unternehmen in den vergangenen Jahren aufgrund der guten konjunkturellen Lage ihre Kreditqualität und ihr Rating verbessert haben und in den Investment-Bereich aufgestiegen sind, wird der Markt kleiner. Das bedeutet, dass eine unverändert hohe Nachfrage auf ein sinkendes Angebot trifft.
Das Angebot sinkt im Übrigen auch, weil immer mehr Unternehmen dazu übergehen, Loans statt High-Yield-Bonds zu emittieren. Für Anleger können diese Papiere eine interessante Alternative darstellen, denn sie verbinden ein attraktives Risiko-Rendite-Profil mit guten Diversifikationseigenschaften. Das gilt umso mehr, da auch Loans von den positiven Fundamentaldaten profitieren. Interessant sind Loans zudem, weil sie ähnliche Voraussetzungen haben wie Hochzinsanleihen, aber ganz andere Mechanismen. In der Regel sind Loans variabel verzinst und haben kein Durationsrisiko, was angesichts des Zinsumfeldes interessant sein kann.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Was den High-Yield-Markt anbetrifft, so lässt sich festhalten: Für dieses Segment sind wir aus den genannten Gründen weiter positiv gestimmt.
Trotz der aus unserer Sicht positiven Marktchancen ist aber eine aktive Herangehensweise inklusive einer tiefgreifenden fundamentalen Kreditanalyse unbedingt vonnöten. Nur so ist die notwendige Flexibilität garantiert, um in die besten Gelegenheiten zu investieren
Allerdings müssen europäische Investoren die aktuell hohen Kosten für die Währungsabsicherung beachten. Unabhängig aller Besonderheiten gilt aber vor allem, dass High-Yield-Papiere zu den wenigen Anlageklassen gehören, die aktuell noch reale Renditen ermöglichen.