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Laufzeitfonds „Anleger wissen schon beim Kauf, womit sie rechnen können“

Claude Hellers ist Leiter Retail und Wholesale Vertrieb von Fidelity Wordwide Investment in Deutschland. Foto: Fidelity
Claude Hellers ist Leiter Retail und Wholesale Vertrieb von Fidelity Wordwide Investment in Deutschland. Foto: Fidelity
Wenn die Finanz- und Staatsschuldenkrise der vergangenen Jahre eins bewirkt hat, dann ist das Bescheidenheit in Sachen Geldanlage. Viele Privatanleger sind mit Minizinsen zufrieden, solange sie nur kein Risiko eingehen müssen. Doch mit Sparbuch, Tages-  oder Festgeld und mit sicheren Staatsanleihen guter Bonität kann im Niedrigzinsumfeld nicht einmal der Kaufkraftverlust durch Inflation ausgeglichen werden. Gefragt sind deshalb jetzt Geldanlage-Produkte mit einer klaren, verständlichen Strategie, die ein hohes Maß an Verlässlichkeit und dabei eine reale Rendite bieten.

Eine bewährte Lösung sind Laufzeitfonds. Das Besondere an diesen Produkten: Anleger wissen schon beim Kauf, womit sie rechnen können. Dazu stimmt der Fondsmanager die Fälligkeit der Anleihen, in die der Fonds investiert, und die Fondslaufzeit genau aufeinander ab. Da die Rückzahlung der Anleihen in der Regel zum Kurs von 100 Prozent erfolgt, kann das Risiko fallender Kurse bei steigenden Zinsen die Anleger kaltlassen. Kursverluste bei Fälligkeit werden grundsätzlich vermieden. Die regelmäßigen Ausschüttungen sind ebenfalls absehbar.

Keine neue Erfindung

Laufzeitfonds sind keine neue Erfindung. Anfang der neunziger Jahre waren sie zum Beispiel sehr in Mode, um Zinserträge über Jahre anzusammeln und in die Zukunft zu verschieben, wenn der Sparer das Rentenalter erreicht oder aus anderen Gründen einen tieferen Steuersatz hatte. Derzeit gewinnt das altbewährte Konzept wieder an Aktualität – wenn auch nicht aus Steuergründen. Heute stellen die Laufzeitfonds  durch die Planbarkeit in Bezug auf die Laufzeit, die Ausschüttung und die Rückzahlung eine gute Alternative für eher konservative Privatkunden dar, die der Niedrigzinsfalle entkommen wollen.

Vor dem Hintergrund der veränderten Anforderungen wird jedoch schnell klar: Die neuen Laufzeitkonzepte müssen angepasst werden. Insbesondere die Portfoliokonstruktion muss grundlegend adaptiert werden, damit Laufzeitfonds einen Mehrwert für Anleger generieren können. Es reicht nicht mehr, nur auf sichere Staatsanleihen bester Bonität zu setzen. Der Fokus auf Investment-Grade-Anlagen liefert zwar ein hohes Maß an Vorhersehbarkeit, was letztendlich an Rendite herausspringt. Doch das ist per Saldo nicht attraktiv. Asset Manager müssen somit auch Anleihen mit einem höheren Risikoprofil ins Kalkül ziehen.

Laufzeit 2.0 verlangt vom Portfoliomanager mehr als Buy-and-Hold

Optimal ist ein ausgewogenes, globales Renten-Portfolio über verschiedene Anleihesegmente, das eine angemessene Rendite bei überschaubarem Risiko und einer regelmäßigen attraktiven Zinsausschüttung bietet. Aber was heißt das konkret? Unser Research schlägt dafür bis zu 40 Prozent Hochzinsanleihen im Portfolio vor. Natürlich muss man jedoch – wenn man sich im Rendite-Risiko-Spektrum nach oben bewegt – ein aktives Risikomanagement einsetzen. Ganz klar: Das Konzept Laufzeitfonds 2.0 verlangt mehr als „Buy-and-Hold“ allein.

Mittel der Wahl, um das Risiko bei Emittenten schwächerer Bonität unter Kontrolle zu halten, ist die „Bottom-up“-Analyse oder gezielte handverlesene Auswahl. Es reicht nicht, aus einem Anlageuniversum von über 15.000 Anleihen ein Portfolio per Click danach auszuwählen, dass die Ratingstruktur passt. Das wichtigste Analysekriterium ist die Frage: Kann das Unternehmen seinen Kapitaldienst leisten?

Verlierer vermeiden, statt Gewinner zu suchen

Dabei ist es im Sinne des Anlegers wichtiger, die Verlierer effektiv zu meiden, als jeden Gewinner zu identifizieren. Zum Risikomanagement gehört auch eine laufende Beobachtung des Portfolios. Sollte eine Anleihe sich während der Laufzeit unerwarteter Weise verschlechtern, muss der Fondsmanager aktiv und umgehend reagieren können und gefährdete Titel falls nötig verkaufen.

Gleich bleibt beim „Laufzeitfonds 2.0“ der grundsätzliche Gedanke des Kaufens und Liegenlassens. Nur dann funktioniert schließlich die Quasi-Eliminierung des Zinsrisikos. Der Schlüssel zu einer planbaren angemessenen Realrendite liegt dabei aber jetzt in der Streuung über Länder, Sektoren und Anleihesegmente und einem aktiven Risikomanagement. Mit eine solchen Ausprägung sind Laufzeitfonds wieder attraktive Produkte. Allen voran können sie Sparern als planbare Einstiegsanlage am Kapitalmarkt dienen.  Somit sind sie ein effektives Mittel, das Universalproblem unserer Zeit, den schleichen Wertverlust von Altersvorsorge und Vermögen, zu verhindern.

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