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Lebensversicherungen Dies sind die neuen Policenkonzepte

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Umdenken ist angesagt

Den Versicherungsgesellschaften bleibt also nichts anderes übrig, als umzudenken und neue Modelle an den Markt zu bringen. Einige versuchen es ohne eine feste Garantiezusage, sondern wollen den Beitragserhalt über eine entsprechende Kapitalanlage wie vermögensverwaltende Fonds oder Absolute-Return-Fonds darstellen.

Allerdings zeigen Studien immer wieder, dass den Deutschen Garantien bei der Altersvorsorge sehr wichtig sind. Erst kürzlich hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Cosmos Direkt ergeben, dass 87 Prozent der Deutschen eine niedrigere, aber garantierte Verzinsung einer höheren ohne Garantie vorziehen würden.

Es reicht vielen jedoch bereits, wenn sie garantiert keine Verluste machen. So zeigt eine andere Forsa-Studie im Auftrag von HDI, dass sich 39 Prozent für eine klassische Police mit 1,75 Prozent Garantiezins entscheiden würden, 41 Prozent hingegen für eine Police mit Bruttobeitragsgarantie, die eine höhere Gesamtverzinsung in Aussicht stellt.

Beträgt der Garantiezins nur noch 1,25 Prozent, nimmt das Interesse an der chancenreicheren Beitragsgarantie noch deutlich zu (46 gegenüber 33 Prozent).

In der Praxis ist dabei zu beachten, dass ein Garantiezins von 1,25 Prozent auf den Sparbeitrag bei Policen mit kürzeren Laufzeiten (etwa 15 Jahre) ohnehin kaum mehr ist als eine Bruttobeitragsgarantie.

Wettbewerb über Kapitalanlagemodelle

Mit den aktuellen Kostenkalkulationen könnte sogar weniger dabei herauskommen, zeigen Berechnungen des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften.

Michael Franke von der Rating-Agentur Franke & Bornberg erwartet daher künftig vor allem einen Wettbewerb über Kapitalanlagemodelle Spielraum durch endfällige Garantien Mit dem Trend zur Bruttobeitragsgarantie sieht Franke die Entwicklung zur endfälligen Garantiezusage.

„Sie ist für Versicherer bezüglich Solvabilität von Vorteil, da sie weniger Sicherungsmittel bereitstellen müssen“, so Franke. Für Kunden hingegen könne sie nachteilig sein, da immer noch ein Großteil der Verträge vor dem ursprünglich vereinbarten Ablauf gekündigt werde.

„Allerdings bieten endfällige Garantien größere Spielräume in der Kapitalanlage. Das kann sich für Kunden, die den Vertrag durchhalten, durchaus rechnen“, sagt Franke.

Mit den neuen Produktideen steigt die Vielfalt am Markt. Neben den modernen Klassikern, wie Drei-Topf-Hybridmodellen  entstehen auch Konzepte, die vermögensverwaltende Strategien verfolgen.

Bei vielen Anbietern ist weiterhin noch in irgendeiner Weise das Sicherungsvermögen des Versicherers im Einsatz. Das gilt auch für die sogenannten Index- oder Select-Policen, die sich reger Nachfrage erfreuen.

Die Beiträge sind im Sicherungsvermögen investiert, dennoch kann der Kunde begrenzt an der Entwicklung von Aktienindizes teilnehmen, ohne Verluste fürchten zu müssen.

Anfang des Jahres hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) ihre Funktionsweise genauer untersucht, und kam zu dem Schluss, dass sie eine attraktive Alternative zur klassischen Rentenversicherung sind.

„Indexgebundene Rentenpolicen bieten eine durchaus angemessene Renditechance bei geringem Risiko ohne negative Schwankungsgefahr während der Laufzeit“, resümieren die Finanz-Experten.
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