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Solvenzquoten 2022 Deutsche Finanzaufsicht ändert Taktik bei Aufsicht über Lebensversicherer

Von in Solvency IILesedauer: 7 Minuten
Zweikampf im Fußball: Deutschlands Lebensversicherer investieren ihre Kapitalanlage stark in sichere Anleihen, mit denen sie aktuell rote Zahlen schreiben. Daher überwacht die Finanzaufsicht zukünftig verschärft ihre Liquidität.
Zweikampf im Fußball: Deutschlands Lebensversicherer investieren ihre Kapitalanlage stark in sichere Anleihen, mit denen sie aktuell rote Zahlen schreiben. Daher überwacht die Finanzaufsicht zukünftig verschärft ihre Liquidität. | Foto: Unsplash/Omar Ram

Das Comeback des Jahres am Finanzmarkt schaffte in den vergangenen zwölf Monaten der Leitzins der Europäischen Zentralbank: Die Frankfurter Währungshüter steigerten den sogenannten Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft in acht Tippelschritten seit Juli 2022 von Null auf 4 Prozent im Juni. Damit reagieren sie auf das anhaltend hohe Inflationsniveau – vor allem bei Lebensmitteln, die sich allein im April um 17,2 Prozent gegenüber den Preisen im Vorjahr verteuerten. 

Ganz ähnlich ging seit dem russischen Angriff auf die Ukraine auch die Federal Reserve in den USA vor, die ihren Leitzins auf bis zu 5,25 Prozent hochschnellen ließ. Die knappere Geldmenge soll die Inflation dämpfen, macht aber auch Kredite teurer. Letzteres hat umgehend die Börsenkurse verbriefter Schulden mit niedrigeren Zinskupons tief in den Keller geschickt. 

Sinkende Anleihekurse Ursache für Pleite der Silicon Valley Bank  

Dieser Absturz am Rentenmarkt war eine wichtige Ursache für die Pleite der Silicon Valley Bank, die stark in US-Staatsanleihen investiert war. Denn deren Ausfallrisiko ist zwar gering, weil Uncle Sam stets gut bei Kasse ist. Das gibt viel Sicherheit – aber nur, wenn man die Wertpapiere bis zum Fälligkeitstag hält. Denn bei einem vorzeitigen Verkauf in Zeiten steigender Zinsen werden sie zum Minusgeschäft. 

So zum Beispiel, als aufgeschreckte Gründer von Start-ups der IT-Branche im März Schlange standen, um die Einlagen bei ihrer Hausbank abzuziehen. Das erwischte die kalifornischen Tech-Banker, die kurzfristige Kundengelder in langfristige Landesschulden investiert hatten, auf dem falschen Fuß. 

„Stark beschleunigt durch das allzeit verfügbare Smartphone-Banking und die rapide Informationsverbreitung durch Social Media“, erklärt sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) den überraschend rapiden Bank-Run, dem weitere folgten. „Mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley und Signature Bank sowie der Schieflage der Credit Suisse haben sich Stabilitätsrisiken im Zuge des abrupten Zinsanstiegs materialisiert“, schreiben die GDV-Ökonomen Kay Seemann und Anja Theis in ihrem Report zur finanziellen Stabilität der Branche im zweiten Quartal

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1) ohne ÜM und Volatilitätsanpassung;
Quelle: Solvency Data; Reihenfolge nach aufsichtlicher Solvenzquote 2022;
Auswahl: 15 Versicherer mit 5 Sternen im Gesamt-Rating bei Morgen & Morgen.

Der „schwere Schock“ am Rentenmarkt betreffe auch die Assekuranz: „Angesichts des gestiegenen Stresses für das Finanzsystem sind auch die Versicherer mit erhöhten Risiken konfrontiert.“ Als weiteren Stressfaktor für den Sektor nennen sie neben hoher Inflation und steigenden Zinsen auch geopolitische Unsicherheit, die sich negativ auf die konjunkturellen Aussichten niederschlägt. 

 

Und die hohe Inflation dämpft die allgemeine Nachfrage – auch nach neu abgeschlossenen Versicherungen. Bei den bestehenden Verträgen hingegen könnte eine Stornowelle der Kunden zu einem unerwarteten Kapitalabfluss führen. „Verbunden mit der Notwendigkeit zum Verkauf von Papieren“, warnen Seemann und Theis. 

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