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Lebensversicherungen Versicherer melden hohe Nachfrage nach neuen Garantien

„Unsere Zahlen für das vergangene Jahr können sich angesichts der schwierigen Umstände sehen lassen“, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland, am Mittwoch in Berlin.

In der Lebensversicherung sanken die Beiträge nach dem Rekordjahr 2014 um 1,1 Prozent auf 92,7 Milliarden Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2,7 Prozent auf 64,3 Milliarden Euro. Die privaten Krankenversicherer verbuchten einen Beitragszuwachs von 1,4 Prozent auf 36,8 Milliarden Euro.

„Laufendes Jahr wird sicher nicht leichter als 2015“

Im Geschäftsjahr 2016 erwarten die deutschen Versicherer insgesamt leicht positive Ergebnisse: Während es in der Lebensversicherung zu einem moderaten Beitragsrückgang kommen dürfte, bleiben die übrigen Hauptsparten auf einem stabilen Wachstumspfad.

„Das laufende Jahr wird sicher nicht leichter als 2015“, sagte Erdland. „Die Niedrigzinsphase dauert an, die Zinszusatzreserve muss bedient werden, die Systemumstellung auf Solvency II geht weiter und die Digitalisierung beschleunigt den Umbau unserer Industrie. Das alles wird uns belasten. Aber es ist auch eine große Chance für Veränderung.“

Digitalisierung, Strukturreformen und Runder Tisch Altersvorsorge

Vor diesem Hintergrund richtete der GDV-Präsident einen Appell an die Branche, die Anstrengungen zur Digitalisierung zu verstärken. Die Produkte müssten noch einfacher und transparenter werden. „Da liegt noch viel, viel Arbeit vor uns.“

Mit Blick auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank forderte Erdland alle EU-Länder auf, „notwendige Reformen wirklich umzusetzen“. Nur so lasse sich die eklatante Wachstumsschwäche im Eurogebiet und damit die Niedrigzinsphase überwinden.

An die Adresse der Bundesregierung richtete der GDV-Präsident den Wunsch nach einem breiten Dialog zur Zukunft der Altersvorsorge. An einem Runden Tisch sollten alle wichtigen Akteure ihre Vorschläge zur Debatte stellen und die daraus notwendigen Reformen ableiten. „Das sind wir heute vor allem den künftigen Generationen schuldig“, sagte Erdland.

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