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Legg-Mason-Vertriebsleiter im Interview „Wir sind den Multi-Asset-Trend nicht voll mitgegangen“

Klaus Dahmann, Leiter für den Vertrieb in Deutschland und Österreich bei Legg Mason
Klaus Dahmann, Leiter für den Vertrieb in Deutschland und Österreich bei Legg Mason

DAS INVESTMENT.com: Das Börsenjahr 2016 ist turbulent gestartet – zu Jahresbeginn der Börsen-Absturz, später die Brexit-Entscheidung. Im vergangenen Jahr bereits die Chinakrise. Wie ist Ihr Ausblick auf die kommenden Monate aus vertrieblicher Sicht?

Klaus Dahmann: Wir sind als Haus extrem breit aufgestellt, was unsere Strategien anbelangt. Wir arbeiten mit vielen Tochtergesellschaften zusammen. Jede ist hochspezialisiert auf eine bestimmte Assetklasse und auf einen bestimmten Investment-Ansatz. Jedes Haus hat einen eigenen Markt-Ausblick, der jeweils aus einem Expertenteam herauswächst. Wo sich sicherlich alle einig sind: Wir gehen relativ volatilen Zeiten entgegen. Wir sind in einem Umfeld mit sehr viel Unsicherheit. Aus der Vergangenheit gibt es dafür noch kein Modell - vor allem was das extreme Niedrigzinsumfeld und das Quantitative Easing angeht. Man kann heute nur schwer Vorhersagen treffen. Wer immer sagt, dass er eine feste Marktmeinung hat, der hat im Zweifel einen Mangel an Informationen.

Glauben Sie an eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank in nächster Zeit?

Dahmann: In absehbarer Zeit werden die Leitzinsen nicht signifikant nach oben gehen. Es gibt sicherlich eine Erhöhungstendenz in den USA. Anhebungen werden vermutlich aber sehr verhalten sein. Vielleicht werden es dieses Jahr noch 25 BP sein, wenn überhaupt. Aber es wird keine kurze Serie von vielen kleinen Schritten geben. Der Investor muss sich darauf einstellen, dass wir lange, lange Zeit durch eine Zinswüste laufen.

Welche Entwicklung würden Sie sich aus vertrieblicher Sicht wünschen?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

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Dahmann: Ich kann mir ja kein Umfeld wünschen. Im Vertrieb versuchen wir, optimale Lösungen für den Investor zu finden. Besondere Gedanken machen wir uns darum, was wir auf der Fixed-Income-Seite anbieten können. Dort sitzt das größte Problem. Es gibt mittlerweile so gut wie keinen risikofreien Zins mehr. Und trotzdem gibt es noch irgendwo Lösungen in der Welt. Wir bieten verschiedene Alternativen zur klassischen Fixed-Income-Seite an.

Würden Sie sich als Nettoprofiteur der Niedrigzinsphase bezeichnen?

Dahmann: Nein, überhaupt nicht. Wir sind langfristiger Anbieter von Dienstleistungen im Vermögensmanagement. Das machen wir seit über 100 Jahren. Wir verstehen uns als ein Haus, das sich auf den Markt einstellen muss, und versuchen, entsprechende Investment-Lösungen anzubieten. Wir profitieren von keinem besonderen Trend.

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