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"Leiht euer Geld nur den starken Schuldnerstaaten"

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Gefahren lauern ja bekanntlich überall. Wie begrenzen Sie in Ihrem Fonds Emittenten-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken?

Höhne: Auf der Emittentenseite greifen wir ausschließlich auf Staaten oder staatsnahe Emittenten zurück. Das Gesamtportfolio weist in der Regel ein Gesamtrating von mindestens AA- auf. Die Gefahren sind hier also begrenzt. Die Gesamtduration liegt in der Regel bei vier bis sechs Jahren. Allerdings haben wir die Möglichkeit, jederzeit Zinsderivate zur Zinssteuerung einzusetzen.  Die Währungen im Portfolio werden generell nicht abgesichert.

Durch dieses offene Währungskonzept sind wir stark diversifiziert und können zusätzlich in vollem Umfang an Währungsaufwertungen partizipieren. Allerdings betonen wir, dass es dadurch auch einmal zu relativ starken Schwankungen im Fonds kommen kann. So haben wir unter anderem aufgrund der Währungsschwäche in Japan und anderen Ländern im Januar 2013 knapp drei Prozent eingebüßt. Wir konnten diesen Verlust jedoch bereits im nächsten Monat wieder ausgleichen.

Das Konzept sieht generell keine großen aggressiven Wetten vor. Auch auf der Beraterseite kommen der Ansatz und seine Umsetzung an, da er den Investoren gut und verständlich vermittelt werden kann. "Leiht euer Geld nur den starken Schuldnerstaaten", lautet die Botschaft. Aufgrund seines sehr strukturierten und transparenten Investmentprozesses eignet sich der Gerling Global Rentenfonds daher auch für Investoren, die auf unterschiedliche Manageransätze in Ihrer Rentenallokation zurückgreifen.

Sie investieren auch in Zinstitel aus den Schwellenländern. Wird deren Anteil weiter steigen? Welche Regionen halten Sie hier im Einzelnen für besonders chancenreich?

Höhne: Unser Fondskonzept sieht eine höhere Gewichtung von Schwellenländern im Portfolio explizit vor. Voraussetzung ist, dass diese Länder zukünftig relativ stark wachsen werden und entsprechende Währungs- und Bonitätsverbesserungen aufweisen. Eine erste Indikation hierfür liefern uns die jährlichen Zahlen der Weltbank und weitere Kennziffern.

Grundsätzlich ist davon ausgehen, dass die Schwellenländer beziehungsweise generell Staaten oder Regionen außerhalb Europas, den USA oder Japan zukünftig eine größere Rolle im Portfolio spielen werden. Allerdings sieht unser Investmentprozess hier einen kontrollierten Einstieg vor. Die jährliche Reallokation ermöglicht eine zeitnahe und kontrollierte Teilnahme an den aufstrebenden Wirtschaftsregionen in aller Welt.

Zuletzt haben wir unter anderem die Gewichtung von Brasilien leicht auf drei Prozent erhöht. Aktuell sind rund 13 Prozent des Gesamtportfolios in den globalen Schwellenländern investiert. In fünf beziehungsweise zehn Jahren dürfte dieser Anteil weiter kontrolliert aber stetig gestiegen sein.

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