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Fondsmanager von Arts AM
Leo Willert: „Deshalb sind Krypto-Assets eine normale Anlageklasse“
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Von in NewsLesedauer: 5 Minuten
Fondsmanager Leo Willert
Fondsmanager Leo Willert sieht Kryptowährungen als interessante Beimischung auch in klassischen Fonds an. | Foto: Arts Asset Management/c_vyhnalek.com

Klassische Investmentfonds, deren Fondsmanager die noch junge Anlageklasse Krypto-Assets ins Portfolio holen, gibt es bislang nicht viele. Ein Vorreiter hierzulande war etwa Acatis-Chef Hendrik Leber, der damit schon lange in seinem Mischfonds Datini Valueflex experimentiert. 

Doch auch an anderer Stelle kommen Kryptowährungen mittlerweile zum Einsatz. Zum Beispiel bei Arts Asset Management. Wir haben Fondsmanager Leo Willert gefragt, warum er die Anlageklasse trotz ihrer schwindelerregenden Schwankungen für eine gute Beimischung hält. 

DAS INVESTMENT: Herr Willert, Sie setzen in mehreren Fonds Ihres Hauses Kryptowährungen ein. Wo genau, und um welche Kryptowerte handelt es sich?

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

 

Leo Willert: Arts Asset Management hat im vergangenen Dezember damit begonnen, in den Mischfonds C-Quadrat Arts Total Return Flexible Kryptowährungen aufzunehmen. Zunächst mal die größten nach Marktkapitalisierung, zuerst Bitcoin und später auch Ether. Aufgrund unserer positiven Erfahrung haben wir vor kurzem begonnen, auch unserem Aktienfonds C-Quadrat Arts Best Momentum Bitcoin und Ether beizumischen.

Was versprechen Sie sich von der Anlageklasse Krypto beziehungsweise Kryptowährungen?

Willert: Kryptowährungen sind eine noch recht junge Veranlagungsform. Sie haben sich im Laufe der Zeit aber als ernstzunehmende Anlageklasse etabliert und Eingang in den institutionellen Handel gefunden. Wir behandeln sie im Portfolio genauso wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Aufgrund der geringen Korrelation zu anderen Anlageklassen bieten sich interessante Möglichkeiten der Diversifizierung. Außerdem verfügen Kryptowährungen über ein erhebliches Renditepotenzial. Unser regelbasiertes Trendfolgesystem legt automatisiert in diejenigen Fonds an, die das größte Kurssteigerungspotenzial, also Momentum, aufweisen. Diese quantitative Strategie bietet den Vorteil, dass systematisch und ohne Emotionen angelegt werden kann.

„Wer sich nicht traut, in Kryptowährungen einzusteigen, kann viel verpassen“

Kryptowährungen sind aber auch hochvolatil, mit ihnen lassen sich ebenso hohe Verluste erwirtschaften. Wie schützen Sie sich davor? 

Willert: Risikomanagement ist seit über 20 Jahren integraler Bestandteil unseres Investmentansatzes. Größere Verluste können vermieden werden, da unser technisches Handelssystem automatisch wieder aussteigt, wenn sich eine Momentum-Bewegung abgeschwächt hat. Außerdem setzen wir Stop-Loss-Orders zur Risikobegrenzung ein. Im Zweifelsfall reduzieren wir den Anteil auf null und steigen erst wieder ein, wenn sich ein klarer positiver Trend herausbildet. Gerade bei den volatilen Kryptowährungen sind solche Risikomanagement-Mechanismen von besonderer Bedeutung. Insgesamt ist die Anlage in Kryptowährungen mit hohen Renditechancen, aber wegen der hohen Volatilität auch mit hohen Verlustrisiken verbunden. Wer sich nicht traut, in Kryptowährungen einzusteigen, kann viel verpassen. Wer alles nur auf eine Karte setzt und sich nicht absichert, kann auf der anderen Seite viel verlieren. Deshalb sind Kryptowährungen auch nur ein Baustein im gesamten Portfolio der Fonds von Arts. 

 

Welchen Anteil hat Krypto in den beiden Fondsportfolios?

Willert: Im C-Quadrat Arts Total Return Flexible liegt die Obergrenze für Kryptowährungen bei anfänglich 3 Prozent. Dieser Anteil kann durch eine positive Kursperformance auf bis zu 5 Prozent am Gesamtportfolio anwachsen. Danach muss abgeschichtet werden. Im C-Quadrat Arts Best Momentum kann die Beimischung bereits 5 Prozent bei Aufnahme betragen.  

In welcher Form mischen Sie die Kryptowährungen bei?

Willert: Wir bilden sie über Exchange Traded Products (ETPs) ab. Diese Anlageart ist in Europa die einzig mögliche Form, „Kryptos“ in Fonds beizumischen. ETFs auf den Bitcoin und Ethereum gibt es bisher nur in den USA, in Europa sind solche Konstrukte rechtlich untersagt. Die Ucits-Richtlinie gibt eine Mindeststreuung von fünf unterschiedlichen Wertpapieren vor. Dafür haben wir mit der EU-Verordnung über „Märkte für Kryptowerte (Mica)“ nun einen umfassenden Rechtsrahmen für den Handel mit Kryptowährungen. Er soll die Krypto-Anlage rechtssicherer machen. 

„Wir mussten erstmal unsere Service-KAGs überzeugen“ 

Planen Sie, Krypto-Investments zukünftig noch auszuweiten und möglicherweise auch andere Kryptowerte in Fonds zu berücksichtigen?

Willert: Ja, in der Tat prüfen wir, ob wir bei weiteren Fonds aus unserem Haus Kryptowährungen aufnehmen. Auch könnten in Zukunft noch andere Kryptowährungen zum Einsatz kommen. Die erstmalige Aufnahme von Bitcoin und Ether war jedoch mit einem erheblichen regulatorischen und organisatorischen Aufwand verbunden. Wir mussten erstmal unsere Service-KAGs von unserem Vorhaben überzeugen. Sie zeigte sich dann aber sehr kooperativ und offen für diese Innovation. Bisher sind wir nach unserem Kenntnisstand der einzige Mischfondsmanager, der Kryptowährungen als Anlageklasse in Dachfonds aufgenommen hat. Unsere Kunden können sich aber über diesen Schritt aufgrund der positiven Performance freuen: Der C-Quadrat Arts Total Return Flexible Fonds liegt Stand 22. Juli bei mehr als 10 Prozent seit Jahresanfang.


Über den Interviewten: 

Leo Willert ist Gründer und Head of Trading bei der Fondsboutique Arts Asset Management. 

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