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Lerneffekt und die EZB 5 Experten: Darum stieg der Dax nach dem Italien-Referendum

Mit dem Verfassungsreferendum am Sonntag wollte der italienische Regierungschef Matteo Renzi die Macht des Senats beschränken, um so schneller Reformen auf den Weg bringen zu können. Jedoch misslang ihm das: Nachdem eine deutliche Mehrheit der Italiener gegen die Verfassungsänderung stimmte, kündigte Renzi seinen Rücktritt an. Damit droht Italien eine Regierungskrise.

Den italienischen Aktienmarkt traf diese Nachricht schwer: Der Aktienindex FTSE MIB rutschte kurz nach der Eröffnung um 2,02 Prozent ab. Der Dax hingegen zeigte sich unbeeindruckt: Der deutsche Leitindex kletterte kurz nach dem Handelsauftakt um 1,68 Prozent auf 10.689,61 Punkte.

Antizipiert und eingepreist

Das negative Italien-Votum sei schon im Vorfeld antizipiert und quasi „eingepreist“ gewesen, erklärt Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Investmentchef von Feri diese Entwicklung. So gab der Dax bereits in der vergangenen Woche 1,8 Prozent nach.

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Es war „fast egal, was herauskam“, zitiert die F.A.Z. den Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Der Dax habe alle politischen Ereignisse mit der Wahl in Italien hinter sich gelassen.

EZB würde für Stabilität sorgen

Auch die Erwartungen der Marktteilnehmer in Bezug auf die EZB, die an diesem Donnerstag ihren Zinsentscheid bekannt geben wird, dürften eine Rolle gespielt haben. Die EZB würde bei Bedarf Liquidität in Form von weiteren QE- oder TLTRO-Maßnahmen bereitstellen und so wieder einmal für politische Stabilität sorgen, meint Patrice Gautry, Chef-Volkswirt der Union Bancaire Privée (UBP). Das könnte systemische Risiken verringern.

Dirk Gojny von der National-Bank sieht das ähnlich. Vermutlich werde es nun aus dem EZB-Tower "den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich", zitiert Finanzen.net den Marktexperten.

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