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Lionel Messis 223-Millionen-Immobilien gehen still an die Börse
Es sind eindrucksvolle Zahlen, die das neueste Geschäftsprojekt des Fußballstars Lionel Messi offenbaren: Sieben Hotels, mehrere Büroimmobilien und Luxuswohnungen in den Metropolen Europas – alles zusammen 223 Millionen Euro wert. Das berichtet „Reuters“. Doch während andere Sportstars ihre Geschäftsaktivitäten gerne medienwirksam inszenieren, hat der Argentinier sein Immobilienportfolio fast geräuschlos an die Börse gebracht.
Die neu geschaffene Immobiliengesellschaft mit dem Namen Edificio Rostower Socimi wurde Ende Dezember an der kleinen, rein digitalen spanischen Börse Portfolio Stock Exchange gelistet. Der Ausgabepreis wurde bei 57,40 Euro je Aktie festgesetzt. Das Portfolio umfasst neben den Hotels auch Gewerbeimmobilien für Einzelhandel und Büros sowie Wohnungen in London und Paris.
Der Zeitpunkt des Börsengangs erscheint strategisch gewählt: Erst Mitte Dezember wurde das Unternehmen in einen REIT (Real Estate Investment Trust) umgewandelt – nur wenige Tage nachdem ein Versuch der spanischen Regierung, die Besteuerung von Immobilien-Trusts zu verschärfen, im Parlament gescheitert war. REITs genießen in Spanien, wie auch in anderen Ländern, besondere Steuervergünstigungen.
Messi optimiert mit REIT vor allem die Steuern
Der Großteil der Investments konzentriert sich auf die spanische Region Katalonien, wo Messi von 2000 bis 2021 beim FC Barcelona spielte. Der Weltmeister von 2022 ist selbst Vorsitzender des Verwaltungsrats, seine Ehefrau Antonela Roccuzzo fungiert als stellvertretende Vorsitzende. Komplettiert wird das Führungsgremium durch Alfonso Nebot, der Messis Family Office leitet, sowie Ramon Adell, der auch im Verwaltungsrat des Energiekonzerns Naturgy sitzt.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Allerdings zeigen die Geschäftszahlen noch Verbesserungspotenzial: Im Jahr 2023 schrieb Rostower einen Verlust von 1,7 Millionen Euro.
Bemerkenswert ist die Wahl des Börsenplatzes: Statt des bei spanischen REITs beliebten BME Growth Index entschied sich Messi für die kleinere und weniger bekannte Portfolio Stock Exchange. Die Börsennotierung scheint dabei weniger der Kapitalbeschaffung zu dienen: Investoren nutzen REIT-Listungen in Spanien typischerweise vor allem, um die rechtlichen Voraussetzungen für das günstige Steuerregime zu erfüllen. Dies zeigt sich auch daran, dass Messis Gesellschaft keine Vorgaben zum Streubesitz erfüllen muss.
Der leise Fußballstar
Während der achtfache Ballon-d'Or-Gewinner in Miami gerade eine neue Ära des amerikanischen Fußballs einläutet und die Zuschauerzahlen der Major League Soccer in die Höhen treibt, arbeitet er in Europa still an seinem Immobilienimperium.
Der Kontrast zu seinem ewigen Rivalen Cristiano Ronaldo könnte dabei kaum größer sein. Während der Portugiese seine Geschäftsaktivitäten von Hotels bis hin zu Unterwäsche-Kollektionen mit ähnlicher Inbrunst vermarktet wie seine Tore, agiert Messi auch als Unternehmer wie auf dem Platz: Er will Ergebnisse für sich sprechen lassen.