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Lohnentwicklung in Osteuropa Die Automatisierung wird kommen

in MärkteLesedauer: 4 Minuten

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Politik ist im Zugzwang

Mittlerweile wandern Fabrikarbeitsplätze wegen der steigenden Löhne in die neuen Billiglohnländer ab. Bloomberg nennt Beispiele: Das japanische Unternehmen Yazaki verlagert Produktion aus Tschechien nach Serbien, wo um 60 Prozent niedrigere Industriearbeiterlöhne gezahlt werden. In Polen hingegen sorgt ein steter Zufluss von Arbeitern aus der Ukraine für eine gewisse Balance auf dem Arbeitsmarkt, durch die die Löhne im Gleichgewicht gehalten werden.

Die Politik ist im Zugzwang und handelt – etwa in Tschechien. Obwohl die Industriearbeiter hier bereits hoch qualifiziert sind, hat die Regierung weitere Mittel für Forschungs- und Fortbildungsmaßnahmen bereitgestellt. Vor diesem Hintergrund hat der Autobauer BMW sich nicht lange bitten lassen, mehr als 200 Millionen Euro in einen Forschungsstandort in Tschechien zu investieren, wo digitale Technologien entwickelt werden, etwa für das autonome Fahren. Ähnlich verfährt Rumänien: Steuererleichterungen haben internationalen Großkonzernen wie Oracle und IBM den Weg ins Land geebnet.

Wie lässt sich jedoch den steigenden Löhnen abhelfen? Auswege aus dem Dilemma zeigt der Blick nach Südostasien: Taiwan und Südkorea haben sich innerhalb einiger Jahrzehnte von Industriestandorten mit einfachen Produktionsschritten hin zu Hochtechnologiestandorten entwickelt. Bloomberg verweist auf Jeffry Frieden: Der Harvard-Professor argumentiert, dass Länder ihre jeweilige Produkterzeugung ihrem Lohnniveau anpassen müssen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.

„Die Erfolgs-Story der meisten Länder, die sich aus der Armut in den Bereich mittlerer Wirtschaftskraft herausgearbeitet haben und von dort hin zu Reichtum, ist einfach: Sie haben sich um die Versorgung der Wirtschaft mit hochqualifizierten Arbeitskräften gekümmert, und das ergibt sich vorrangig durch Bildung und Ausbildung.”

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