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Low Volatility Aktien Gegen den Strom: Wie sicheres Anlegen vom Markt belohnt wird

Fondsmanager Claus Grøn Therp setzt auf Aktien von Basiskonsumgütern, Gesundheit und Kommunikation.
Fondsmanager Claus Grøn Therp setzt auf Aktien von Basiskonsumgütern, Gesundheit und Kommunikation. | Foto: Jyske Capital

„Die besondere Stärke von Low Volatility Aktien liegt darin, dass sie sich in Abwärtsphasen besser entwickeln als der Gesamtmarkt“, sagt Claus Grøn Therp, Fondsmanager des Jyske Invest Equities Low Volatility. Daher sind sie insbesondere für risikoaverse Anleger interessant.

Vor allem mit Blick auf die politischen Entwicklungen, die vermehrt für Unsicherheit an den Märkten, sorgen, entfalten Low Volatility Aktien ihre Stärken. Ein aktuelles Beispiel: Der Handelsstreit zwischen den USA und China. Nach Trumps Aussage, die Zölle für chinesische Waren von 10 auf 25 Prozent anzuheben, startete der deutsche Leitindex mit einem Minus von 1,9 Prozent auf 12.174 Punkte in den Handel. Doch nicht alle Aktienkurse rutschten in dieser Situation ab. Vor allem Versorger und Telekommunikationsunternehmen blieben, wie sonst auch, stabil. Sie sind von den Auswirkungen des Handelsstreits nicht betroffen. Daher gewichtet Claus Grøn Therp diese Branchen in seinem Fonds deutlich über. Ebenso achtet der dänische Low Volatility Experte darauf, keine chinesischen sowie konjunkturabhängigen Aktien in sein Portfolio aufzunehmen – ganz im Gegensatz zum globalen Index MSCI World.

Langfristig von Kursschwankungen profitieren

Bereits seit Oktober 2018 lässt sich hervorragend beobachten, wie Low Volatility Strategien funktionieren. Als die Aktienmärkte im Herbst vergangenen Jahres einbrachen, fielen die Verluste im Jyske Invest Equities Low Volatility deutlich geringer aus. Als dann 2019 die Stimmung an den Märkten wieder ins Positive drehte und die Erholung einsetzte, legte auch der Fonds zu, konnte aber nicht ganz so große Sprünge verzeichnen wie der Gesamtmarkt. „Dies hat uns nicht überrascht. In stark steigenden Märkten hängt der Fonds grundsätzlich etwas hinterher. Zudem haben vor allem zyklische Sektoren wie IT deutlich zugelegt, der Sektor ist in unserem Fonds tendenziell untergewichtet“, sagt Claus Grøn Therp.

Strategien, die auf Aktien mit einer vergleichsweise niedrigen Volatilität setzen, zeigen ihre Stärke eher in Abwärtsphasen. „Hier erzielen sie in der Regel eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Wenn die Volatilität zurückkommt, ist man daher bei Low Volatility Aktien besser aufgehoben“, sagt Therp und erwartet, dass dies schon bald wieder der Fall sein wird. Er rechnet in dem schon weit fortgeschrittenen Zyklus nicht damit, dass sich die derzeit gute Aktienmarktphase ungebremst fortsetzt. Der größte Aktienmarkt, die USA, ist zwar durch gutes Wirtschaftswachstum gestützt, birgt aber auch Risiken wie die hohen Defizite und die Unsicherheiten in Verbindung mit den Präsidentschaftswahlen 2020.

Low-Volatility-Anomalie und niedrige Zinsen sorgen für Outperformance

Ein erfolgreiches Timing von Stilfaktoren, wie zum Beispiel niedrige Volatilität, hält Therp jedoch für schwierig und auch gar nicht für notwendig: „Der Jyske Invest Equities Low Volatility bietet praktisch eine All-Wetter-Strategie für langfristig ausgerichtete Investoren. Denn ein Rückblick zeigt, dass schwankungsärmere Aktien langfristig den Markt schlagen.“ Ein Grund hierfür ist die sogenannte Low Volatility Anomalie. Von Anomalie spricht man, da eigentlich langfristig das Eingehen eines höheren Risikos mit höheren Erträgen belohnt wird. Tatsächlich erzielt aber auch die risikoärmere Low Volatility Strategie eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Therp sieht eine Erklärung hierfür darin, dass Low-Volatility-Strategien schwerpunktmäßig in marktführende Unternehmen mit einem stabilen Marktanteil investieren, die langfristig sichere Erträge erzielen und sich somit auch langfristig besser als der Markt entwickeln können.

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Seit Auflegung des Fonds Ende 2013 haben zudem niedrige Zinsen zur Outperformance der risikoärmeren Titel beigetragen. „Vor dem Hintergrund der weltweit gesunkenen Anleiherenditen wagen sich einige Anleiheinvestoren auf der Suche nach Rendite an den Aktienmarkt. Dort bevorzugen sie risikoreduzierte Strategien wie Low-Volatility-Ansätze“, erklärt Therp. Da vorerst nicht mit stark steigenden Zinsen zu rechnen ist, dürfte das Interesse der Investoren anhalten.

Nicht nur die Volatilität, auch fundamentale Auswahlkriterien sind wichtig

Ein Risiko sieht Therp vielmehr in der rasanten Zunahme passiver Investments. Über ETFs lässt sich einfach und kostengünstig gezielt auf bestimmte Sektoren, Themen aber auch Faktoren setzen, dies kann die Marktdynamiken verändern. Durch schnelle, starke Kapitalzuflüsse und -abflüsse nehmen die Risiken zu. „Das kann auch Low Volatility Aktien betreffen. Daher halten wir es für umso wichtiger, bei der Auswahl der Unternehmen nicht nur auf die Volatilität zu achten, sondern sich die einzelnen Unternehmen aus fundamentaler Perspektive anzuschauen. Aktive Strategien sind hier gegenüber passiven Ansätzen klar im Vorteil“, so Therp. Neben einer niedrigen Schwankungsbreite, gemessen an der 200-Tage-Durchschnitts-Volatilität, sollten die Unternehmen stabile Gewinnmargen aufweisen. Zudem achten die Jyske Fondsmanager darauf, wie stabil sich die Erträge entwickeln, und ob sie stark von gewissen wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig sind. „Wir sind zudem vorsichtig bei extrem beliebten Aktien. Gerade in Abwärtsmärkten bieten solche „Crowded Stocks“ ein hohes Risiko, wenn zu viele Investoren auf einmal verkaufen wollen.

Basiskonsumgüter vor Technologie

Viele attraktive schwankungsarme Aktien findet Therp in den Sektoren Basiskonsumgüter, Kommunikationsdienstleistungen und Gesundheit. Untergewichtet ist der Fonds grundsätzlich bei Finanzen und Technologie. Banken und Lebensversicherer fehlen im Portfolio gänzlich. „In einer Abwärtsphase verlieren viele Finanztitel meist überdurchschnittlich. Und das ist genau das, wonach wir nicht suchen“, begründet Therp. Unternehmen aus dem Basiskonsumgüter-Sektor wie Nestlé oder Unilever hingegen haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in Korrekturen relativ robust sind.

Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.

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