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Loys-Chef Christoph Bruns „Dieses Thema nenne ich ein echtes Investment“

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Setzen Sie momentan auch auf bestimmte Märkte, zum Beispiel Schwellenländer?

Bruns: Das Thema Emerging Markets hatte seine große Zeit und ist seit zehn Jahren tot. Goldman Sachs hatte die BRIC-These in die Welt gesetzt. Schöne Marketing-These – alles gescheitert. Es hat sich alles miserabel entwickelt. Jetzt liegt es darnieder. Für einen wahren Investor ist das eine Chance. Brasilien sieht miserabel aus, Indien war immer komisch. China hat selektiv Chancen, Türkei ist ein Sonderthema: Die Börsen sind jedenfalls gut. Das hängt aber mit der Währung zusammen. Ich finde Emerging Markets strukturell interessant. Es gibt da sich entwickelnde Dinge. Unbeliebtheit werte ich eher als ein Plus. Aktuell finden wir bei Loys Japan interessant.

Japan wird eher als hartnäckiger Problemfall gesehen. Die Bemühungen der Bank of Japan, die Inflation anzukurbeln, haben bisher nicht gefruchtet. Welche Wirkungen das neu verkündete Ziel der Bank of Japan hat, lässt sich noch nicht ausmachen.

Bruns:
Japan hat im Vergleich zu anderen Industrieländern aber günstige Bewertungen und solide Bilanzen. Die Amerikaner dagegen mögen Schulden viel lieber. Sie optimieren ihre Bilanzen viel mehr. Wenn die Zinsen bei null sind, legt man Zinspapiere auf und kauft Aktien zurück. Die Amerikaner sind da recht aggressiv – mit dem klaren Ziel: Gewinn pro Aktie erzielen und die Eigentümerrendite maximieren. Die Japaner überhaupt nicht. Da sind sie nicht so dynamisch. Sie haben alle Voraussetzungen bilanzieller Natur. Die Aktien sind günstig, sie haben sich wegen des steigenden Yens allerdings auch schlecht entwickelt.

Kurz: Japan ist unbeliebt. Alle großen Investoren sind in Japan derzeit untergewichtet. Aber das interessiert uns nicht. Die Chance von morgen sehen wir nicht da, wo heute das grelle Scheinwerferlicht leuchtet. Suchen Sie immer besser dort, wo heute kein anderer sucht. Wir haben hier eine deutliche Übergewichtung. Ich finde Japan sehr interessant.

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