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in AltersvorsorgeLesedauer: 4 Minuten

Loys-Chef Ufuk Boydak „Spätestens ab diesem Lebensalter sollten Menschen systematisch Aktien kaufen“

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Halbherzige Konzepte fördern Vorsorge-Unlust

An der verbreiteten Unlust zur Eigeninitiative ist der Staat nicht unschuldig. Seit vier Legislaturperioden experimentieren Regierungen unterschiedlicher Couleur an halbherzigen Versuchen, um die Unzulänglichkeiten unserer umlagefinanzierten Rentenversicherung zu beheben.

Viele dieser Ansätze ignorieren nicht nur die bereits bestehende steuerliche Benachteiligung von Aktien- gegenüber Fremdkapital. Sie zementieren mit ihrer Komplexität, hoher Kostenbelastung und einer zunehmenden Mehrfachbesteuerung des Arbeitseinkommens zusätzlich den Unwillen der Versicherten, sich mit dem Thema Altersvorsorge zu beschäftigen.

Neuer Sargnagel für die Aktienbegeisterung

Dem inzwischen schon hart gesottenen deutschen Aktienanleger wird ein weiterer Tiefschlag versetzt: er verbirgt sich hinter dem Wort-Ungetüm Investmentsteuerreformgesetz. Es dient dem Fiskus dazu, nun auch Erträge aus solchen Anlagegeldern zu erfassen, die vor dem Jahr 2009 erworben wurden und bisher steuerbefreit blieben. Einkünfte aus Dividenden oder Veräußerungsgewinne werden ab jetzt sowohl auf Fondsebene als auch auf Anlegerebene besteuert.

Zum Ausgleich bekommen Privatanleger eine Teilbefreiung von bis zu dreißig Prozent auf ihre Erträge. Die Absurdität dieser Umständlichkeit wird aber noch gesteigert, indem eine Vorabbesteuerung von fiktiven Gewinnen später mit der tatsächlichen Besteuerungsgrundlage wieder verrechnet werden muss. Das alles dürfte ein weiterer Nagel im Sarg der deutschen Aktienbegeisterung sein.

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