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LOYS rät zu Gelassenheit Handelskonflikte überschatten Finanzmärkte

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Die Kehrseite dieser Entwicklung besteht darin, dass in den USA in den letzten Jahrzehnten viele Arbeitsplätze in der produzierenden Industrie weggefallen sind. Auch die Verteilung des Wohlstandes in den USA ist – gemessen am Gini-Koeffizienten – recht konzentriert. Amerikanische Verteilungsfragen brauchen aber hier nicht diskutiert zu werden, sondern sind Teil amerikanischer Innenpolitik.

Die Handelsbilanzüberschüsse Deutschlands werden von Unternehmen erwirtschaftet und hatten in den letzten Jahrzehnten positive Beschäftigungseffekte. Angesichts des Fachkräftemangels hierzulande wird der Import von Arbeit durch Exportüberschüsse zunehmend kontraproduktiv.

Finanztransfer aus Deutschland in die USA

Hinzu kommt: Nicht selten sind amerikanische Anleger die Haupteigentümer börsennotierter deutscher Exportunternehmen. Bayer, Daimler, Münchener Rück, BASF, Linde, Deutsche Bank, SAP und viele andere haben jeweils Amerikaner als größte Anteilseigner. Von den im Export erzielten Gewinnen geht also der größte Teil (als Finanztransfer abgebildet in der Zahlungsbilanz) nach Übersee.

Hieran erkennt man einmal mehr, dass Finanzen und Kapitalallokation für die Wohlstandsentwicklung eines Landes sehr bedeutsam sind, wenngleich man in Deutschland dieses Thema seit Jahrzehnten beharrlich ignoriert und einem Exportfetischismus das Wort reicht. Deutsche Anleger halten umgekehrt kaum nennenswerte Anteile an börsennotierten amerikanischen Unternehmen.

 

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