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Aktualisiert am 16.07.2013 - 08:43 Uhrin FondsLesedauer: 6 Minuten

Luca Pesarini: „Jeder kann morgen mit einem Mischfonds starten“

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DAS INVESTMENT.com:
Und dann?

Pesarini: Ich musste mich neu definieren und neu entdecken. Erst durch Anfragen von freien Vermittlern habe ich gemerkt, dass es da einen Markt gibt, der Interesse an meinem Produkt hat, den ich vorher aber völlig übersehen hatte.

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Das ist die Glückskomponente.

Pesarini:
So ist es. Die riefen mich an, sagten, sie hätten einige kleine Kunden und selber nicht die Zeit, für diese Kunden die Asset Allocation individuell durchzuführen. Die Fragen waren immer gleich: Was soll ich mit denen machen? Kann ich deren Geld bei Ihnen investieren?

DAS INVESTMENT.com:
Der Reiz des kleinen Tickets.

Pesarini: Es ist ja nicht besser oder schlechter, aber genauso wertvoll. Daraufhin haben wir begonnen, den Ethna- Aktiv E bei diesem Publikum zu platzieren. Inzwischen sind wir auch ganz wunderbar bei kleinen Banken und Sparkassen unterwegs, die jedoch auch immer nur den Endkunden ansprechen.

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DAS INVESTMENT.com:
Besteht bei kleinen Kunden ein höherer Informationsbedarf?

Pesarini:
Ich glaube, der Informationsbedarf ist bei allen gleich. Natürlich ist es schwieriger, einem Laien zu erklären, was wir machen. Man sollte daher Fremdwörter vermeiden und die Sprache des Kunden sprechen. Nicht mit irgendwelchen Downgrades oder anderen Fachtermini daherkommen.

DAS INVESTMENT.com:
Halten Sie nach diesen Erfahrungen das Thema Aktien, mit dem Sie es zu Neue- Markt-Zeiten fast ausschließlich zu tun hatten, für überschätzt?

Pesarini: Die meisten Fondsmanager möchten sich amüsieren. Sie wollen Spaß haben und gutes Geld verdienen. Da passt ein Aktienfonds natürlich viel besser als irgendein Produkt, das nur Staatsanleihen von bis zu sechs Monaten hält. Das ist ziemlich langweilig, es passiert nicht viel, und deshalb will das kein Fondsmanager machen.

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Als Aktionär werden Sie Teilnehmer an einem Unternehmen.

Pesarini: Wenn es denn so wäre, fände ich es auch richtig spannend. In Wirklichkeit sind Sie auf gut Deutsch der Letzte, den dann oft die Hunde beißen, weil Sie nichts zu sagen haben. Sie dürfen einmal im Jahr Kaffee trinken. Die Entscheidungen werden aber von Aufsichtsrat und Vorstand getroffen – und nicht so, wie sie als Fondsmanager das gern hätten.
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