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Luiz Fernando Figueiredo Ex-Notenbanker auf Schnäppchenjagd in Brasilien

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
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„Was den inneren Wert angeht, sind Vermögenswerte in Brasilien sehr billig, und dabei muss man sich nicht einmal die komplizierten Produkte anschauen“, so Figueiredo. Der Vermögensverwalter reiht sich damit in die wachsende Gruppe von Investoren ein, die nach Schnäppchen in der rezessionsgeschüttelten Volkswirtschaft suchen. So erklärte Mark Mobius, Chairman von Franklin Templeton Investments, im Oktober, er suche nach billigen Aktien. Drei der fünf größten Positionen im 1,4 Mrd. Dollar schweren Janus Global Unconstrained Bond Fund von Bill Gross sind inzwischen Wetten auf brasilianische Schuldtitel. Die Manager von mehr als der Hälfte der zehn erfolgreichsten lokalen Fonds Brasiliens teilten im Oktober mit, dass sie vorsichtig wieder Aktien kauften.

Figueiredos makroökonomischer Benchmark-Hedgefonds mit Namen FIC FI Multimercado machte in letzter Zeit von sich reden. Er legte im vergangenen Monat fünf Prozent zu, schlug damit 99 Prozent seiner Wettbewerber und war auf den bisherigen Jahresverlauf gesehen besser als 58 Prozent, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Auf Sicht der letzten fünf Jahre allerdings ist die Entwicklung des Fonds deutlich schlechter, hier schlug er nur 22 Prozent der Konkurrenten. Einer der kleineren Fonds von Maua, der Arbitragem Master FI Multimercado, schlug im vergangenen Monat 84 Prozent der Wettbewerber und 81 Prozent in den letzten fünf Jahren.

Figueiredo beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den brasilianischen Märkten. Seine Karriere startete er als junger Aktienhändler noch bevor er sein Studium beendete. Bei der Zentralbank fing er 1999 zusammen mit dem renommierten Hedgefonds-Manager Arminio Fraga an - wenige Monate, nachdem das Land den Real abgewertet hatte. Eine weitere Krise kam drei Jahre später auf, als die bevorstehende Wahl des Arbeiterführers Luiz Inacio Lula da Silva Sorgen entfachte, das Land werde seine Schulden nicht zurückzahlen. Die Renditen auf die brasilianischen Benchmark-Dollar-Anleihen stiegen auf mehr als 20 Prozent, bis Lula schließlich Schritte zusagte, um das Haushaltsdefizit zu senken.

Wie damals werde Brasilien auch jetzt seine Haushaltsprobleme angehen müssen, um die Auswirkungen in Grenzen zu halten, sagt Figueiredo. Das Defizit ist auf neun Prozent vom Bruttoinlandsprodukt angeschwollen, was der höchste Wert seit mindestens zwei Jahrzehnten ist. Die Rezession verringert die Steuereinnahmen, die zur Finanzierung der jüngsten Ausgabenerhöhungen benötigt werden. Der Kongress, der mit Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff beschäftigt ist, hat bereits mehrmals Abstimmungen über wichtige Sparmaßnahmen verschoben.

„Die fiskalische Dynamik ist sehr schlecht“, erklärt Figueiredo. Für Panik sieht er dennoch keinen Grund in einem Land, das über Devisenreserven von 370 Mrd. Dollar verfügt. 2002 lagen die Reserven bei weniger als 40 Mrd. Dollar. Brasilien „wird nicht pleite gehen“, so Figueiredo.
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