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Lebensversicherungen
30 Anbieter im Rating: Dieser Versicherer ist am besten für Zinswende gerüstet
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Von Aktualisiert am in RentenversicherungLesedauer: 5 Minuten
Haupteingang zur WWK-Zentraldirektion in München
Haupteingang zur WWK-Zentraldirektion in München: Bei kapitalbildenden Lebens- oder Rentenversicherungen ist die finanzielle Stabilität des Anbieters entscheidend, meint Marco Metzler, Geschäftsführer bei Metzler Ratings. | Foto: wwk.de
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Der Berliner Datendienst Metzler Ratings hat für eine aktuelle Studie die Bilanzen deutscher Lebensversicherer für das Geschäftsjahr 2022 analysiert. Dabei ging es um die Frage, wie die 30 größten Unternehmen der Branche angesichts der Zinswende aufgestellt sind. Hierzu berücksichtigt das Qualitäts-Rating jeweils zwei Teilnoten zur Sicherheit und Ertragsstärke der Gesellschaften. 

Dr. Marco Metzler, Geschäftsführer
Marco Metzler © Metzler Ratings GmbH

Stille Lasten von rund 105 Milliarden Euro 

Metzler Ratings veröffentlichte bereits im April seine Kurzstudie „Deutsche Lebensversicherer – wie aus Stillen Reserven plötzlich Stille Lasten wurden“. Demnach bestanden Ende 2021 in Deutschland branchenweit noch Stille Reserven in Höhe von 155 Milliarden Euro. Doch aufgrund der Zinswende der Zentralbanken weltweit brachen die Kurse von kaum verzinsten Anleihen im Bestand massiv ein

Daraus errechneten die Studienautoren Stille Lasten im Gesamtumfang von rund 105 Milliarden Euro. Dies entsprach im Durchschnitt rund einem Zehntel des Bestands an Kapitalanlagen, die Versicherer für ihre Kunden halten. Mit Blick auf die zwischenzeitlich veröffentlichten Bilanzen habe sich die damalige Prognose bewahrheitet. „Leider“, kommentiert Branchenanalyst Marco Metzler. 

 

Und der Höchststand sei wohl noch gar nicht erreicht: „Da die Zinsen im Jahr 2023 weiter gestiegen sind und noch weiter steigen könnten, dürfte sich die Situation weiter verschärfen“, prognostiziert Metzler. Konkret schätzt er, dass die Stillen Lasten bis zum Jahresende auf über 200 Milliarden Euro netto steigen. Dies entspräche dann im Schnitt rund 20 Prozent des Kapitalbestandes deutscher Lebensversicherer. 

20 Prozent des Kapitalbestandes erreicht  

Damit sei eine kritische Grenze erreicht: Sobald die Stillen Lasten einem Fünftel der Kundengelder entsprechen, stehe die Zukunftsfähigkeit des Lebensversicherers auf dem Spiel. „Dann kann kaum noch Kapital für renditeträchtigere Anlagen zur Verfügung gestellt werden“, so Metzler. Das Unternehmen erhalte in der Folge schlechte Nachhaltigkeits-Ratings und somit weniger Geld von Investoren und Kunden. 

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Auf Basis aktueller Jahresabschlüsse der 30 größten deutschen Lebensversicherer hat Metzler Ratings Kennzahlen wie Substanzkraft, Bewertungs- und Zinszusatzreserve sowie Nettorendite für ein Qualitätsrating zur Sicherheit und Ertragsstärke analysiert. Im nächsten Schritt wurden Sicherheitsmittel und Ertragskraft bewertet. Diese beiden Bewertungen bündelte Metzler Ratings anschließend in einer Gesamtnote von 1,0 bis 7,0. Sie wurden in Ratings von AAA (beste Wertung) bis hin zu C (schlechteste Wertung) zusammengefasst. Quelle: Metzler Ratings

„Hohe Stille Lasten können die Zukunftsfähigkeit eines Versicherers deutlich verschlechtern. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar zu existenziellen Problemen bei einzelnen Versicherern führen. Auf jeden Fall aber schmälern sie die künftigen Renditechancen“, warnt Metzler. „Acht Versicherer können selbst unter Hinzurechnung der Zinszusatzreserve die jeweiligen Stillen Lasten nicht kompensieren.“ 

 

Eine negative Sicherheitsquote ermittelte Metzler für die Unternehmen Alte Leipziger, Generali, Gothaer, LPV (vormals PB Leben), Württembergische, Cosmos und Provinzial Nordwest. Denn sie weisen in ihren Jahresabschlüssen für 2022 Stille Lasten von bis zu knapp 25 Prozent aus. Ganz anders ist die Lage bei großen Lebensversicherern wie WWK, Victoria, Hannoversche und Provinzial Rheinland. 

Jürgen Schrameier, Vorstandsvorsitzender WWK
Jürgen Schrameier © WWK

 WWK am besten für die Zinswende gerüstet 

Als Gesamtergebnis des Test „ist die WWK am besten für die Schwierigkeiten der Zinswende gerüstet“, sagt Studienleiter Metzler. Das Münchener Unternehmen lege seit knapp 30 Jahren den Fokus auf eine starke Eigenkapitalbasis, erklärt WWK-Vorstandschef Jürgen Schrameier. Sie betrage heute, gemessen an der Unternehmensgröße, rund 200 Prozent über dem Marktdurchschnitt. 

„Wir haben den erforderlichen Spielraum, flexibel in renditestärkere Anlageformen wie Aktien und Immobilien zu investieren. Während der langanhaltenden Niedrigzinsphase war deshalb wenig Kapital in mager verzinsten Anleihen gebunden und nach der Zinswende standen genügend liquide Mittel zur Verfügung, um frühzeitig wieder in höher verzinste Staats- und Unternehmensanleihen zu investieren“, so Schrameier.  

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