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Interview mit Christian Machts von Fidelity „Junge Leute wollen ein digitales Angebot“

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Was bietet Fidelity an Unterstützung? 

Machts: Das Angebot eines Asset Managers beschränkt sich heute eben nicht mehr auf das Produkt. Ein Vertriebskunde bekommt den Marketing-, Social-Media- und Kommunikationsauftritt, einen Ansprechpartner fürs regulatorische Umfeld und die Technologie. Dafür bauen wir auch ein Netzwerk an Fintechs auf, das zusätzliche technologische Komponenten liefert.

Warum setzen Sie verstärkt auf ETFs? 

Machts: Ich bin fest überzeugt, dass der Markt für ETFs noch weiter und vor allem schneller wachsen wird. Wir werden keine ETFs auf Dax, S&P 500 oder Euro Stoxx 50 auflegen. Das ist ein Markt, der verteilt ist. Es gibt aber den Trend zu Smart Beta oder aktiven ETFs: ETFs auf optimierte Indizes, die einen Mehrertrag versprechen. ESG wird immer wichtiger, wir bieten bereits ETFs auf nachhaltig optimierte Indizes an. Und thematisches Investieren – Kunden wollen, gerade innerhalb der großen strukturellen Trends, in einzelnen Storys anlegen. Wir reden über fast eine Billion Euro, die bis 2025 in Europa neu in ETFs fließen werden. Zudem muss ein Großkunde bei uns die ganze Palette bekommen: klassische Fonds, ETFs und Private Assets.


Ihr Partner Moonfare verspricht die „Demokratisierung von Private Equity“, aber man benötigt 100.000 Euro dafür?
 

Machts: Für Anleger sind die Private Markets angesichts niedriger Zinsen und hoher Aktienkurse sehr attraktiv. Ein Privatkunde, ein kleiner Vermögensverwalter oder ein kleines Family Office haben aber oft nicht das Know-how und auch nicht den Zugang. Hier setzen wir an: Wir helfen beim regulatorischen Prozess und bieten 35 bis 40 neue Produkte, mit die besten am Markt von namhaften Anbietern, die jedes Jahr gezeichnet werden können. Die Mindestsumme von 100.000 Euro liegt an der Regulatorik in Deutschland.

Haben Sie eine Lösung?

Machts: Wir werden Anfang 2022 die ersten Eltifs auf der Plattform listen. Bei solchen europäischen langfristigen Investmentfonds beträgt die regulatorische Mindestanlage nur 10.000 Euro. Dennoch werden Sie in der klassischen Beratung für diese Summe wenige Eltifs angeboten bekommen – weil der Papierkram unfassbar aufwendig ist. Unsere Partnerschaft mit Moonfare ist deshalb auch für B2B-Kunden so interessant: Im gehobenen Privatkundengeschäft kommt man in der Beratung nicht mehr ums Thema Private Markets herum. Und weil wir mit Moonfare das Ganze komplett digitalisiert haben, können in einer Viertelstunde das Depot eröffnet, die Produkte ausgesucht und das Geld angelegt werden. In der Offline-Welt dauert das vier Wochen. 


Über den Interviewten: Christian Machts ist seit Januar 2022 in der europäischen Führung von Fidelity International und soll als Chief Administrative Officer (CAO) die Transformation des Unternehmens vorantreiben und die Wachstumsstrategie des europäischen Geschäfts entwickeln und umsetzen. Davor leitete Machts seit April 2019 den Drittvertrieb von Fidelity International in Deutschland, Österreich und Osteuropa.

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