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Madoff-Forderungen: Geschädigte Hedgefonds verklagen Deutsche Bank

Bernard Madoff. Quelle: Getty Images
Bernard Madoff. Quelle: Getty Images
Die Skandale um das Schneeballsystem des Milliardenbetrügers Bernard Madoff hören nicht auf. Die Frage, was die Forderungen gegen den 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilten Finanzbetrüger wert sind, beschäftigt die Geschädigten. Aber nicht nur sie. Auch Spekulanten machen sich Gedanken. Sie versuchen, die Forderungen zu einem niedrigeren Preis abzukaufen, in der Hoffnung, einen höheren Betrag aus der Insolvenzmasse zu bekommen und damit Gewinne zu erzielen.

Im Frühjahr und Sommer 2011 waren Spekulanten noch zuversichtlich. Nachdem der Insolvenzverwalter Irving Picard erklärte, rund 10 Milliarden US-Dollar bei den Profiteuren des Jahrhundertbetrugs aufgetrieben zu haben und weitere Prozesse gegen Madoff-Profiteure ankündigte, boten potenzielle Käufer geschädigten Anlegern 70 Cent für jeden Dollar ihrer Ansprüche gegen Madoff an. Im Sommer 2011 wurden Madoff-Forderungen auf dem Markt sogar mit Preisen um 75 Cent pro Dollar gehandelt.

Auch die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Bank Securities sprang auf den Zug auf. Sie erklärte sich im August bereit, den Hedgefonds Kingate Global Fund und Kingate Euro Fund ihre Forderungen im Wert von 1,62 Milliarden US-Dollar für rund eine Milliarde Dollar abzukaufen. Beide Hedgefonds haben fast ihr gesamtes Vermögen in die Madoff-Gesellschaften gesteckt und befinden sich nun in der Liquidation.

Mittlerweile aber haben die Geschädigten und Picard mehrere Prozesse verloren. Der Preis für Madoff-Forderungen sank daraufhin laut „Wall Street Journal“ auf teilweise unter 60 Cent. Die Anwälte der beiden Hedgefonds, die immer noch kein Geld von der Deutschen Bank bekommen haben, werfen dem Finanzinstitut vor, den Betrag nicht überweisen zu wollen, weil das Institut den Preis inzwischen für zu hoch halte. Nun muss sich Deutsche Bank Securities vor einem New Yorker Gericht verantworten.

„Die Deutsche Bank wird die Forderung von Kingate kaufen, sofern sich beide Parteien auf eine für beide Seiten akzeptable Dokumentation einigen können“, erklärte der Sprecher der Bank auf Medienanfragen.

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