Union Investment befragt Anleger Männer investieren häufiger in Aktien
Bei der Geldanlage gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das ist das Ergebnis einer Studie von Union Investment unter 2.000 Deutschen ab 18 Jahren, die schon in Aktien oder Fonds investiert haben. Männer sind demnach der Börse gegenüber deutlich aufgeschlossener. So gab mit 46 Prozent knapp die Hälfte an, in Aktien zu investieren. Bei den Frauen waren es nur 22 Prozent. Mit 35 Prozent setzen etwas mehr Frauen auf Aktienfonds, bei den Männern liegt der Anteil bei 48 Prozent. In defensivere Mischfonds investieren dagegen mit 28 Prozent mehr weibliche Befragte als männliche (22 Prozent). Bei Sparkonten und Bausparverträgen ist der Frauenanteil ebenfalls höher.
Auch bei dem Teil des in Aktien und Fonds investierten Vermögens sind die Unterschiede groß: So haben 54 Prozent der männlichen Befragten mehr als ein Viertel ihres Vermögens entsprechend angelegt. Bei den Frauen sind es nur 34 Prozent. Jeder vierte Mann hat sogar mehr als die Hälfte seines Vermögens in aktienbasierte Anlagen investiert. Das trifft hingegen nur auf 9 Prozent der Frauen zu.
Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch in den mit Geldanlage verbundenen Emotionen wider: Während Männer bei Aktien und Fonds in erster Linie an Vorfreude und Optimismus (63 Prozent) sowie Spaß und Spannung (61 Prozent) denken, bringen Frauen Wertpapierbesitz eher mit Unsicherheit und Unwissenheit (47 Prozent) sowie Pessimismus und Sorge (37 Prozent) in Verbindung.
Gravierend sind die Unterschiede auch bei der Einschätzung des eigenen Wissens über Wertpapiere. Männer haben deutlich größeres Vertrauen in ihr Anlagewissen als Frauen. So gaben 56 Prozent der weiblichen Befragten an, nur ein geringes Fachwissen zu haben, bei den Männern waren es rund 37 Prozent. Auf ihren Kenntnisstand verlässt sich dann allerdings lediglich jede fünfte Frau (21 Prozent), bei den Männern sagen dies 42 Prozent. „Aus unserer Erfahrung wissen Frauen tendenziell nicht weniger über Geldanlagen als Männer“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Sie seien allerdings unsicherer beim Umgang mit dem eigenen Wissen.
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Berater ist wichtigste Informationsquelle
In einer Sache unterscheiden sich die Geschlechter aber nicht: Bevorzugte Informationsquelle bei Finanzthemen ist der Bank- oder Finanzberater. Mit 63 Prozent setzen allerdings mehr Frauen auf Berater als Männer (46 Prozent). Auf Platz zwei der Quellen liegen bei beiden Geschlechtern die Internetseiten von Finanzanbietern. Männer informieren sich zudem bevorzugt über Zeitungen und Zeitschriften (39 Prozent), Frauen ist der persönliche Austausch mit Familienmitgliedern wichtig (26 Prozent). Der Einfluss von Sozialen Medien und Influencern ist dagegen gering. Nur etwas mehr als jeder zehnte Mann (13 Prozent) und jede zwanzigste Frau gibt an, auf diese Quellen zurückzugreifen.
Um Frauen von den Vorteilen von Aktien zu überzeugen, sei die Rolle des Beraters entscheidend, heißt es von Union Investment. „Bei so hohen Inflationsraten ist eine langfristige Anlage in Aktien die einzige Möglichkeit, sein Vermögen zu erhalten und zu mehren“, so Geschäftsführer Gay.