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Makler GmbH: Rettung vor dem Ruin?

Quelle: Fotolia
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Die meisten Versicherungsmakler arbeiten als Einzelkaufleute. So waren am Jahresanfang mehr als 45.600 Versicherungsmakler im zentralen Register für Versicherungsvermittler der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) eingetragen. Die Rubrik der Vermittlerunternehmer, die in Gestalt einer GmbH arbeiten, wies hingegen nur 17.600 Eintragungen auf.

Wenn ein Einzelhandelskaufmann seinen Kunden falsch berät und dieser Schadensersatz will, springt seine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung ein. Doch sie deckt oft nicht alle Risiken ab. Für die restliche Summe muss der Makler mit seinem gesamten eigenen Vermögen gerade stehen.

UG, GmbH oder GmbH & Co. KG?

„Wenn die Versicherung nicht leistet, ist die begrenzte Haftung der GmbH das letzte Auffangnetz“, erklärt Hans-Ludger Sandkühler von der Kanzlei Sandkühler & Schirmer in Berlin und Bochum im Gespräch mit „Portfolio international“.

Wer das Startkapital von 25.000 Euro zur Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nicht aufbringen kann, kann auch erst einmal eine Unternehmergesellschaft (UG) gründen. Sie kann mit einem Stammkapital von lediglich einem Euro gegründet werden. In den Folgejahren muss der Gründer dann jeweils ein Viertel des Gewinns für den allmählichen Aufbau eines Stammkapitals von 25.000 Euro zurücklegen, so dass die UG früher oder später in eine GmbH umgewandelt werden kann.

Die gleiche Haftungsbegrenzung wie bei einer GmbH wird auch mit der GmbH & Co. KG erreicht. Ob diese Rechtsform sinnvoll ist, gegebenenfalls aus steuerlichen Gründen, könne immer nur im Einzelfall entschieden werden, meint Sandkühler. Denn die Gründung einer GmbH & Co. KG ist zwar aufwändiger und kostspieliger. Dafür werden die Gewinne aber günstiger besteuert als bei einer GmbH.

Außerdem muss sich ein GmbH-Geschäftsführer jeden Monat ein festes Gehalt auszahlen. Das kann im Finanzberatungs-Geschäft, wo die Einnahmen häufig schwanken, die Fixkosten für Geschäftsräume und Personal aber gleich bleiben, schwierig sein. Der Chef einer GmbH & Co. KG hingegen ist Kommanditist und erhält Provisionen wie ein Einzelmakler.

GmbH & Co. KG erst ab 80.000 Euro Jahresumsatz

Volker Schmidt, Geschäftsführer der SEB Steuerberatungsgesellschaft in Neubrandenburg, weist allerdings auf den Aufwand und die Kosten einer GmbH & Co. KG-Gründung hin. „Vielen Kunden, die diese Rechtsform wünschten, konnten wir bislang keine wirtschaftlich zumutbare Lösung anbieten, weil ihre Umsätze zu gering sind“, sagt er zu „Portfolio international. Diese Rechtsform rechnet sich seiner Meinung nach nur ab einem Jahresumsatz von 80.000 Euro.

Für Makler, die weniger Geld einnehmen, hat Schmidt zusammen mit dem Maklerpool Apella in Neubrandenburg eine andere Lösung gefunden. Die SEB Steuerberatungsgesellschaft hat zusammen mit dem Maklerpool eine GmbH gegründet, die als haftender Komplementär für mehrere Kommanditgesellschaften zur Verfügung steht. Daran können sich die Makler dann mit ihrer Kommanditgesellschaft andocken.

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