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Pool zieht Bilanz
BCA: Was zuletzt geschah und was der Maklerpool als nächstes vorhat
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Pool zieht Bilanz BCA: Was zuletzt geschah und was der Maklerpool als nächstes vorhat

Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
BCA-Vorstände Frank Ulbricht (l.) und Roman Schwarze
BCA-Vorstände Frank Ulbricht (l.) und Roman Schwarze | Foto: Iris Bülow

Was treibt einen großen Maklerpool wie die BCA derzeit um? Der Makler-Dienstleister hat kürzlich zum Pressegespräch gebeten, um das zu erläutern. Dabei erinnerten die Spezialisten aus Oberursel zunächst an das Umfeld, in dem sich Maklerpools bewegen: Zu Zinstrends und Wettbewerb geselle sich die fortschreitende Digitalisierung und eine immer feinteiligere Regulierung. Zwar sei die Zahl der Versicherungsmaklerbetriebe in den vergangenen zehn Jahren recht konstant geblieben.  Doch der demographische Wandel schlage sich auch auf Makler und Vermittler nieder: Jeder dritte Vermittler wolle laut dem Vermittlerverband AfW in den nächsten 15 Jahren seine Tätigkeit aufgeben.

Auf diese Aussicht stellt man sich bei BCA ein. Der Pool will sein Modell der Maklerrente ausbauen. Dabei übergibt ein Makler, der in den Ruhestand wechseln will, seinen Bestand in die Betreuung durch den Pool. Aus den laufenden Verträgen erhält er in den darauffolgenden Jahren weiter die Bestandsprovisionen ausgezahlt – minus einen Anteil für den Pool, der dafür die Kunden betreut. Für die genaue Ausgestaltung bietet BCA zwei unterschiedliche Modelle an. Stand Juni seien 47 Maklerrenten-Verträge abgeschlossen worden, berichtet Sebastian Müller, der das Partnermanagement bei BCA leitet. Darüber hinaus gebe es noch rund dreimal so viele Interessenten.

Vermögensverwaltung statt Einzelfonds 

Insgesamt sei 2023 für BCA ein erfreuliches Jahr gewesen, fasst BCA-Vorstandschef Frank Ulbricht in der Rückschau zusammen. Zum jüngsten Halbjahreswechsel betreuten BCA-Makler knapp 308.000 Versicherungsverträge mit mehr als 220 Millionen Euro Jahresbeiträgen. Der Investmentbestand legte in der ersten Jahreshälfte um 11 Prozent auf 7,21 Milliarden Euro zu. Als besonders erfreulich hob Ulbricht die Entwicklung bei den Private Assets hervor. Dort stieg der Bestand im selben Zeitraum um 22 Prozent – auf 475 Millionen Euro.

Anstelle der Einzelfondsberatung empfiehlt man bei BCA, stärker auf die regulatorisch einfacher  handhabbare Vermögensverwaltung zu setzen. Eine solche können BCA-Kunden auch selbst auflegen: mit dem Vermittler als Fonds-Berater und der Bafin-lizenzierten BCA-Tochter Bank für Vermögen als Garant für den Rahmen. Rund 90 Advisory-Verträge laufen aktuell über die BfV, 19 davon seien im vergangenen Jahr hinzugekommen. Das Modell eigne sich auch für 34f-Vermittler, betont Ulbricht.

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Noch ein weiteres Produkt hat es den Makler-Servicedienstleistern aus Oberursel angetan: der Eltif, dem der Gesetzgeber jetzt einen flexibleren Anlagerahmen gewährt. Einige Depot-Plattformen, mit denen BCA zusammenarbeitet, hätten sich zunächst schwergetan, die neue Fondsart abzubilden, wie Ulbricht verrät. Wer als Makler über BCA Eltifs anbieten will, muss übrigens eine Lizenz nach Paragraf 34f 2 mitbringen - aus haftungsrechtlichen Gründen verlange man diese höhere 34f-Stufe, wie Ulbricht erklärt.

Weiterhin werkelt man bei BCA an der hauseigenen Abwicklungsplattform Diva. Sie soll ständig neue Features erhalten, wie IT-Vorstand Roman Schwarze einblicken lässt. Eine digitale ESG-Beratungsstrecke und die digitalen Bestandsübertragung seien jüngst hinzugekommen.

Hoffnung liegt auf Nachwuchs-Maklern

Die BCA-Spezialisten ließen auch durchblicken, wie man sich bei dem Pool die Zukunft der Finanz- und Versicherungsvermittlung vorstellt. Eingeladen zu dem Gespräch waren unter anderem die Nachwuchs-Makler Matthias Lang, Nicolas Ausing und Benedikt Deutsch erläuterten ihre Geschäftskonzepte. Ihr Rat lautet, zusammengefasst:  fokussieren auf Nischen und die digitale Möglichkeiten voll ausschöpfen! Dafür bewegten sich Nachwuchsmakler in einem vergleichsweise freien Berufsrahmen, wie alle drei bestätigen. „Wir sagen viel öfter nein, als das die frühere Generation gemacht hat“, schätzt Deutsch, der sich auf das Kundensegment Footballspieler spezialisiert hat.

Dass sich das Geschäft in der Nische lohnt, wollen auch Lang und Ausing unterstreichen. Beide stehen dem Makler-Netzwerk „Neo Makler“ vor, kümmern sich jedoch eigenständig um Kunden aus Medizinberufen beziehungsweise der IT. „Keiner von uns ist ein Konkurrent“, sagt Jungmakler Deutsch über das Klima unter jüngeren Kolleginnen und Kollegen.

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