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Mammutverfahren S&K-Anleger müssen weiter auf ihr Geld warten

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Kommt der TÜV für Schadensersatz in Frage?

Eine andere Chance für Anleger sieht der Deutsche Finanzmarktschutz Verein (DFMS), die sich auf einen Artikel der Wirtschaftswoche über eine angeblich mangelhafte Prüfung durch den TÜV Süd bezieht: „Was genau wusste der TÜV über die Geschäftspraktiken der S&K-Gruppe? Hat er zumindest die Möglichkeit für Verluste billigend in Kauf genommen?“, fragt DFMS-Chef Hilmar Heinze.

„Jetzt gilt es abzuklären, ob der TÜV für Schadensersatz in Frage kommt“, so Heinze weiter. „In den Medien heißt es jedenfalls, dass die Staatsanwaltschaft weiterhin gegen TÜV-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Beihilfe zum schweren Betrug ermittelt. Dies geschieht garantiert nicht grundlos.“ Außerdem stellten die in dem Artikel zitierten E-Mails neues Beweismaterial dar.

Schadensersatzklagen von S&K-Anlegern erfolglos

Auf Anfrage von DAS INVESTMENT.com hatte eine Sprecherin des Münchner Unternehmens mitgeteilt: „Wir sind – insbesondere nach dem Ergebnis unserer internen Untersuchungen – der festen Überzeugung, dass sich unsere Mitarbeiter rechtskonform verhalten haben. Dies gilt auch für die Bewertung der zivilrechtlichen Situation.“

Das hätten auch die Gerichte bestätigt: „Bisher sind drei erhobene Schadensersatzklagen von Anlegern der S&K-Gruppe in jeweils zwei Instanzen erfolglos geblieben.“ Denn der TÜV Süd habe weder die S&K-Unternehmensgruppe, noch ihr Geschäftskonzept oder einzelne Produkte beziehungsweise Dienstleistungen der Gruppe zertifiziert.

Immobilien-Wertgutachten nicht vom TÜV erstellt

„Im Auftrag von S&K haben Mitarbeiter unseres Unternehmens Mitte 2011 lediglich im Rahmen eines internen Audits die Immobilienan- und Immobilienverkäufe der S&K Unternehmensgruppe auf Grundlage bereits bei S&K vorliegender Dokumente erfasst“, so die TÜV-Sprecherin weiter. Die vorgelegten Wertgutachten für die Immobilien seien also nicht vom TÜV erstellt worden.

„Die Gutachten stammten von Gutachtern, die nicht zu unserem Unternehmen gehören.“ Es gebe daher auch kein Zertifikat oder Prüfzeichen, das kommunikativ hätte verwendet werden dürfen. „Vielmehr ist der gute Ruf des TÜV Süd aus unserer Sicht für das Geschäftsgebaren der S&K Gruppe missbraucht worden.“

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