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in FinanzberatungLesedauer: 6 Minuten

„Man muss Kunden zwingen, sich mit dem Risiko auseinanderzusetzen“

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Schmidt-Jennrich: Der Rhythmus eines SJB Reportings reicht von täglich bis halbjährlich. Es zählen allein das Informationsbedürfnis des Kunden und seine Bereitschaft, diese Finanzdienstleistung zu vergüten. Das Gros der Investoren will klare Trends und die Marktpräsenz Ihres FondsVermögensVerwalters nachvollziehen. Diese Kunden versorgen wir mit einem monatlichen SJB Reporting per E-Mail. Großen Wert legen wir auf individualisierte Reportings und senden neben aktuellen Kommentaren auch ein Konterfei des FondsVermögensVerwalters mit. Gerade Fernbeziehungen wollen sorgfältig gepflegt sein.

DAS INVESTMENT.com: Haben Sich „Service Level Agreements“, in denen die dem Kunden zu erbringenden Leistungen umfassend beschrieben werden, in der Branche durchgesetzt?

Schmidt-Jennrich: In der Breite des Angebots nicht. Das Spektrum reicht vom reinen Discounter bis zum reinen Family Office. Bei der SJB dagegen ermöglichen wir gleitende Übergänge, die ja einem Investorenleben viel näher kommen. Wer günstige Konditionen sucht und eigenverantwortlich entscheidet, bekommt Discount (SJB Passiv). Wer vor Entscheidung begleitenden Rat sucht, bekommt einen persönlichen FondsVermögensBerater (SJB Dialog). Und wer möchte, dass die SJB in einem klar definierten Rahmen Entscheidungen fällt, bekommt eine umfassende FondsVermögensVerwaltung (SJB Aktiv). Für jedes Servicelevel bieten wir Agreements im Basispaket und ergänzende Module auf Wunsch. Dazu gehört zukünftig die zeitnahe Kommentierung der aktuellen Marktsituation durch die FondsManager selbst.

DAS INVESTMENT.com: Wie hoch ist Ihr logistischer Aufwand für die administrativen Vorgaben nach KWG 32?

Schmidt-Jennrich: Im Jahr geben wir mehr als eine Million Euro aus, um die administrativen Anforderungen zu erfüllen. Dazu zählen neben der Dokumentation auch Investitionen in die Hardware, die Compliance sowie die dazugehörigen Software- und Internetprojekte.

DAS INVESTMENT.com: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der unabhängigen Vermögensverwalter?

Schmidt-Jennrich
: Wir müssen die Spielregeln akzeptieren und unsere Stärken. Mit dem logistischen Aufwand tun sich viele Vermögensverwalter – anders als die Banken – immer noch sehr schwer. Ich erwarte daher einen Konzentrationsprozess. Die Banken können die Anforderungen zwar von der Finanzkraft her leichter umsetzen, aber sie werden auch aufgrund des Kostendrucks auf standardisierte Lösungen zurückgreifen. Bei diesem Ansatz wird wohl auch so mancher Vermögensverwalter landen, weil er die Mehrarbeit und das ökonomische Zusatzrisiko scheut. In Wunsch und Wirklichkeit der Kunden kennt der Trend nur eine Richtung: Die individualisierte Lösung.

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