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Manager des K2-Hedgefonds im Gespräch „Aktives Management ist nicht tot, es war nur im Urlaub“

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Alle Welt redet über Indexanlagen. Aktives Management gilt als tot.

Ritchey: Es ist nicht tot, es war nur im Urlaub. Wenn jetzt die Renditen steigen, heißt das, dass Anleihebesitzer Geld verlieren. Und sich nach anderen Anlagen umsehen müssen.

Man sagt, dass stark schwankende Märkte gut für Hedgefonds sind.

Ritchey: Das ist falsch, na ja, halb richtig. Die besonders starken Vola-Ausschläge wie Anfang Februar sind nicht gut. Wenn die Vola mittelhoch liegt, ist das besser. Wir nutzen einen Kontra-Indikator auf den Volatilitätsindex Vix.

Wie bitte?

Ritchey: In unserem Team gibt es die Sprichworte: ‚When the Vix is low, get ready to go‘ – ‚Wenn der Vix niedrig liegt, bereite dich auf den Ausstieg vor‘ – und ‚When the Vix is high, get ready to buy‘ – ‚Wenn der Vix hoch steht, bereite dich auf Käufe vor.‘ Und unser Kontra-Indikator zeigt an, ob der Vix hoch steht und wieder demnächst nach unten dreht. Denn dann kann man fast alles kaufen. Wobei es bei den jüngsten Korrekturen problematisch wurde. Da zog der Vix um 30 Prozent an, die Aktienmärkte fielen aber nur um 2 oder 3 Prozent.

Welche Gewinne wollen Sie denn in den kommenden Jahren abliefern?

Ritchey: Ich kann Ihnen zumindest genau sagen, was möglich ist.

Immerhin.

Ritchey: Wir haben die vergangenen 27 Jahre ausgewertet und in fünf Teile mit verschiedenen Zinsniveaus geteilt. Als die zehnjährige US-Staatsanleihen noch zwischen 6 und 8 Prozent Rendite brachte, stieg der Hedgefondsindex HFRI – das werden Sie mir jetzt nicht glauben, ist aber so – um 21 Prozent im Jahr. Und das ist gerade mal 22 Jahre her.

Renditen von 6 bis 8 Prozent kriegen wir so schnell nicht wieder.

Ritchey: Deshalb schauen wir auf die Zeit um 2013, als die Rendite knapp über 3 Prozent lag. Und davon sind wir nicht mehr weit entfernt. Da brachte der Index etwas um die 7 Prozent im Jahr. Und unser Ucits-konforme K2-Fonds geht da sehr gut mit.

Das ist aber die Variante mit dem Dollar-Risiko. Wenn man das absichert, kostet es Geld.

Ritchey: Ich weiß, das ist schmerzhaft. Aber was ist noch schlimmer, als Gebühren für Wertentwicklung zu zahlen? An Anleihen festzuhalten, Verluste zu erleiden und dafür auch noch Gebühren zu zahlen.

Ihre Gebühren liegen über 2 Prozent im Jahr. Das ist happig.

Ritchey: Es entspricht aber der Leistung. Wenn Sie einen Indexfonds kaufen, zahlen Sie wenig, das Alpha liegt aber bei null. Bei einem klassischen Aktienfonds zahlen Sie mehr, und das Alpha liegt im Idealfall höher als null. Sie haben aber immer noch sehr viel Beta. Bei Hedgefonds besteht fast die ganze Rendite aus Alpha, das Beta liegt fast bei null. Sie zahlen also für viel Leistung.

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