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„Manager, die sich auf Mathematiker verlassen, handeln fahrlässig“

in MärkteLesedauer: 4 Minuten
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DAS INVESTMENT.com: Sie sagen, dass die durchschnittliche Wertentwicklung einer Anlage für die meisten Anleger irrelevant ist. Wenn es um einen kurz- oder mittelfristigen Anlagehorizont geht, ist das nachvollziehbar. Doch gilt das auch für langfristige Anleger?

Von Wallwitz:
Ja. Denn Anleger sind auch nur Menschen. Und auch wenn sie wissen, dass eine Anlage langfristig gute Renditen bringt, würden sie ihr Wissen in Zweifel ziehen, wenn der Fonds auf einmal viel Geld verliert. Nehmen wir doch Vanguard 500, den ältesten Indexfonds auf S&P 500. Seine durchschnittliche zeitgewichtete Wertentwicklung beträgt 8 Prozent. Wenn man aber die geldgewichtige Performance anschaut, dann liegt diese zwischen 5,5 und 6 Prozent. Tatsächlich verdienen die Anleger also nicht die durchschnittlichen 8 Prozent, weil sie die Tendenz haben, einzusteigen, wenn die Kurse hoch sind, und auszusteigen, wenn sie niedrig sind. Dadurch verpassen sie einen Teil der guten Zeiten und nehmen die schlechten weitgehend mit.

DAS INVESTMENT.com:
Was halten Sie für die am besten geeignete Methode, um das Rendite-Risiko-Verhältnis zu messen?

Von Wallwitz: Conditional Value at Risk. Diese Methode unterscheidet sich von den üblichen Value-at-Risk-Berechnungen, da sie Extrem-Ereignisse jenseits der 5-Prozent-Grenze berücksichtigt.

DAS INVESTMENT.com: Sie sagen auch, dass die Finanzmärkte sich in Clustern bewegen. Was meinen Sie damit?

Von Wallwitz: Nehmen wir die Finanzkrise 2008 als Beispiel. Die Rezession von 2008 ist für viele Länder immer noch nicht zu Ende. Nun kommt die europäische Schuldenkrise hoch. Das Risikokapital der Banken war vorher schon schwach und wird nun bei vielen Adressen ganz vernichtet. Wenn also auf den Finanzmärkten etwas schief geht, dann löst es oft eine Kettenreaktion aus. Das Gleiche gilt aber auch umgekehrt, in eine positive Richtung.

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