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Mandarine-Chef Marc Renaud „Ich glaube an eine unternehmerische Schöpfung“

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Nun sind Sie für den Valeur-Fonds verantwortlich. Erfolgreichen Absatz indes finden andere Fonds.

Renaud: Wir sind innerhalb unseres Aktienfondsangebots sehr gut diversifiziert. Mein Value-Ansatz macht innerhalb unseres Geschäfts nur noch 25 Prozent aus. Denn in der Tat ist unser Nebenwertefonds Mandarine Unique mit einem klaren Fokus auf Wachstumswerte sehr erfolgreich. Der hat aktuell ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro. Ebenso unsere Micro-Cap-Fonds Mandarine Europe Microcap und Mandarine Global Microcap mit 130 Millionen und 60 Millionen Euro. Alle drei schätzen gerade deutsche Investoren.

Großen Erfolg im Vertrieb haben eher Multi-Asset-Fonds.

Renaud: Wir sind ein Aktienhaus. Durch die kürzlich erfolgte Minderheitsbeteiligung der Crédit Mutuel Arkéa werden wir firmenübergreifend etwas an Renten- und Allokationsexpertise gewinnen. Aber ich gebe Ihnen recht, wir werden uns auch flexibler aufstellen müssen. Dieses Know-how muss aufgebaut werden. Neue Produkte auf den Markt zu bringen ist einfach, diese Produkte zu großen Fonds zu entwickeln, aber deutlich schwieriger. Unsere Produkte sind groß und durchweg profitabel.

Laufen Sie da nicht Gefahr, Ihre Kern-DNA als Aktienhaus zu verlieren?

Renaud: Wir werden uns ja nicht komplett neu erfinden. Es geht uns erst mal um mehr Flexibilität. Wir können mittels Derivaten Portfolios absichern oder Cash-Positionen aufbauen.

Sie sprachen die Minderheitsbeteiligung von Crédit Mutuel Arkéa an. Was bedeutet diese im Weiteren konkret für Mandarine Gestion?

Renaud: Crédit Mutuel Arkéa wird Mandarine Gestion dabei unterstützen, seine Geschäftsentwicklung voranzutreiben und seine Marktanteile national wie international und hier vor allem in der D-A-CH Region, insbesondere in neuen Kunden segmenten, zu erhöhen. Gleichzeitig wird die Investmentkompetenz von Mandarine Gestion das Management-Angebot von Arkéa Investment Services in Frankreich ergänzen und bereichern. Wichtig ist, dass 65 Prozent des Unternehmens in Mitarbeiterhand sind.

Sind sogenannte Liquid Alternatives, etwa Long-short-Produkte, eine Idee wert?

Renaud: Nein. Das möchte ich nicht. Aktien sind Produktivkapital, und ich glaube an eine unternehmerische Schöpfung. Ich möchte an Unternehmen glauben, nicht ihnen misstrauen.

Wo sehen Sie sich selbst nach zehn weiteren Jahren?

Renaud: Ich bin 58 Jahre alt und möchte nicht auf dem Finanzmarkt sterben. Mein Fünf-Jahres-Plan steht: Das Unternehmen soll wachsen, und ich möchte die Diversifikation unserer Produkte vorantreiben.

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