LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AktienfondsLesedauer: 4 Minuten

Mangelnde Altersvorsorge Generation sorglos?

Seite 2 / 2

Will heißen: Der Generation Z, wie zu einem gewissen Grad auch ihren Vorgängern, fehlt es in puncto kritischer Börsenzeiten an Erfahrungswerten. Die Märkte bekommen es also mit Anlegern zu tun, die alle Voraussetzungen mitbringen, um mit blinder Sorglosigkeit und dem Fuß auf dem Gaspedal in die Euphorie zu rasseln. Börsenwissen und ein Gefühl für den Markt sind jedoch gerade in Phasen einer drohenden Baisse entscheidend.

Selbst wenn man einen Bärenmarkt nicht vor seinem Eintreten erkennt, so kann man sich doch dem Zyklus entsprechend noch „richtig“ verhalten. Das bedeutet in erster Linie emotionalen Abstand von der um sich greifenden Panik zu nehmen, die den Markt früher oder später zwangsläufig einholt. Auch wenn die Kurse dramatisch einbrechen, gilt es dann im zweiten Schritt die Ruhe zu bewahren und eben nicht Hals über Kopf alle Aktien zu verkaufen – wie es leider unzähligen Anlegern passiert.

Nun kann man Erfahrung nicht kaufen. Die junge Generation ist hier klar im Nachteil, hat sie bisher kaum prekäre Börsensituationen miterlebt. Was also bleibt, ist allem voran die Aneignung von Wissen, um bestenfalls gut vorbereitet in kritische Marktphasen einzutreten. Woran sich jeder Anleger, ob jung oder älter, immer orientieren kann: Eine breite Streuung ist die halbe Miete. Bequem umsetzen lässt sich dies beispielsweise über leicht handhabbare, günstige und deshalb auch für „Börsenanfänger“ geeignete ETFs.

Doch bieten auch sie keinen zuverlässigen Schutz vor emotionalen Kurzschlüssen, die in Krisenzeiten zum Börsenausstieg verleiten. Kurzum erfordert erfolgreiches Investment ein dickes Fell und idealerweise eine gewisse Erfahrung. Wem es an Zweitgenanntem fehlt, tut gut daran, professionellen Rat in Anspruch zu nehmen.

Im Fazit seien der jungen Generation vor allem zwei Dinge an die Hand zu geben: Mit konservativen Anlagestrategien wird es mit dem Vermögenserhalt und -mehrung nicht so einfach werden, wie es noch den vorangegangenen Generationen vergönnt war. Zweitens führt die Aktienanlage zwar immer zum langfristigen Ziel, doch auf dem Weg dorthin müssen bisher nicht erlebte emotionale Problemstellungen überwunden werden. Darüber muss sich jeder im Klaren sein. Denn, um es mit einem Zitat von Unternehmensgründer Ken Fisher auszudrücken: „Die Börse ist ein teurer Ort um sich selbst kennenzulernen.“

Autor Torsten Reidel ist Geschäftsführer des Vermögensverwalters Grüner Fisher Investments.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion