Private Krankenversicherung (PKV) Das sind die 7 PKV-Anbieter mit den stärksten Bilanzen
Vollversicherung schrumpft weiter
Auch in den vergangenen Monaten erwies sich die private Krankheitskostenversicherung wieder als Problemkind der PKV-Branche: Ende vorigen Jahres waren bundesweit lediglich noch 8.716.776 Personen vollversichert. Das sind 0,1 Prozent beziehungsweise 7.124 Versicherte weniger als im Vorjahr. Den größten Bestand hatte die Branche im Jahr 2011 mit 8.976.400 Vollversicherten. Seitdem hat der Markt fast 260.000 Vollversicherte verloren.
Zwölf der 31 Anbieter mit Vollversicherten konnten die Bestände im Berichtsjahr ausbauen. In absoluten Werten dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 16.713 Kunden, gefolgt von Arag (9.739), Axa (7.747) und Hanse Merkur (7.478). Die größten Bestandsverluste hatten wie in den vergangenen die DKV (-14.444), Allianz (-7.925), Continentale (-5.778) und Bayerische Beamtenkranken (-5.353) zu verkraften.
Zahl der versicherten natürlichen Personen in der Krankheitskostenversicherung
(Reihenfolge nach Bestand 2021):

Das Neugeschäft schwächelt marktdurchschnittlich bereits seit einer Dekade, während die Beitragseinnahmen nach durchschnittlich 4,5 Prozent im Vorjahr mit jetzt 5,8 Prozent auf 45,2 Milliarden Euro noch einmal zulegten. Auf die Prämieneinnahmen der PKV-Anbieter wirken mehrere Einflussfaktoren. Welche Anteile diese jeweils an den Prämien der einzelnen Versicherer haben, lässt sich den Jahresabschlüssen nicht entnehmen.
Beitragseinnahmen steigen deutlich
Zweistellige Zuwächse verbuchen R+V (15,1 Prozent), Debeka (14,1), Arag (12,4), Barmenia (12,1), FAMK (11,8), Concordia (11,5) sowie VGH Provinzial (10,3). Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen waren neben der Hanse Merkur (5,8 Prozent) vor allem Huk-Coburg (5,3), Allianz (4,1) und Axa (3,6) auf Wachstumskurs. Rückläufige Beitragseinnahmen verzeichnete kein Versicherer.
Zinsniveau versus Reserven
Trotz der weiter expansiven Geldpolitik der Notenbanken im Jahr 2021 stiegen die Zinsen im Jahresverlauf insgesamt deutlich, wobei dem starken Anstieg in der ersten Jahreshälfte im weiteren Verlauf eine volatile Seitwärtsbewegung folgte. Die Bewertungsreserven der Kapitalanlagen betrugen ende 2021 insgesamt 48,85 Milliarden Euro und sanken damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 10,8 Milliarden Euro, was im Wesentlichen auf den deutlichen Zinsanstieg zurückzuführen ist.
Gesamte Bewertungsreserven (Zeitwert abzüglich Buchwert der gesamten Kapitalanlagen) in Prozent des Gesamtbestandes an Kapitalanlagen
(Reihenfolge nach Bestand 2021):

Die Bewertungsreservequote sank damit im Marktdurchschnitt von 18,9 auf 14,7 Prozent. Waren noch 2020 kaum rückläufige Bewertungsreservequoten auszumachen, liegen die Quoten aller Anbieter größtenteils erheblich unter dem Vorjahresniveau. Die höchsten Werte hatten die FAMK mit 24,3 Prozent, gefolgt von der Inter mit (23,6) und Allianz (23,2). Die höchsten Rückgänge gab es bei der Concordia (-44,0 Prozent), Württembergische (-42,3), Hanse Merkur (-35,2), Envivas (-34,7) und Mecklenburgischen (-33,3).