Marc-Oliver Lux Befeuert die Scheinwelt der Notenbanken die Bankenkrise?
Die Notenbanker unserer Zeit sind die großen Schöpfer der Marktwirtschaft. Die Europäische Zentralbank hat mit tatkräftiger Unterstützung der anderen großen Notenbanken eine eigene, eine künstliche Welt geschaffen. Nicht mehr Unternehmensnachrichten bewegen die Aktienkurse, sondern das Handeln von Mario Draghi, jetzt auch Janet Yellen.
Nicht mehr die Steigerung der Wirtschaftsleistung oder die Verringerung der Schuldenlast entscheidet über die Zinslast des Staates, sondern das Handeln dieser Notenbankchefs. Die Notenbanken setzen den Markt außer Kraft.
Preissignale, die der Marktwirtschaft erst ihren Sinn verleihen, funktionieren nicht mehr. Wie paradox die Scheinwelt der Notenbanker ist, zeigen die zuletzt üblichen Reaktionen an den Börsen.
Positive Konjunkturdaten führen zu Kursverlusten an den Börsen, weil die Märkte befürchten, die Notenbanken könnten schneller von Krisen- auf Normalmodus umschalten – und umgekehrt. Dass uns die von den Notenbanken geschaffene künstliche Welt auf absehbare Zeit erhalten bleibt, machte EZB-Chef Draghi bereits deutlich.
Mehr noch: Während die forscheste aller Zentralbanken, die amerikanische Fed, zumindest erste, wenn auch zaghafte Schritte hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik wagt, wird Draghi aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten seinen expansiven Kurs beschleunigen.
Zu schwach ist die Kreditvergabe in den Südländern Europas, zu nah bewegen wir uns in Europa am Rande der Deflation. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass Draghi weitere unkonventionelle Instrumente einsetzen wird – sei es der negative Einlagenzins, sei es der flächendeckende Aufkauf von Staatsanleihen.
EZB im Krisenmodus
Bereits im sechsten Jahr befindet sich die Notenbank im Krisenmodus. Und es gibt durchaus Gründe anzunehmen, dass Draghi es sich in diesem Modus bequem macht.
Oberflächlich betrachtet, scheint der Erfolg ihm Recht zu geben. Wer wollte bestreiten, dass seine berühmte Londoner „Whatever it takes“-Erklärung, eine Art Bestandsgarantie für den Euro, eine Zäsur im Verlauf der Euro-Krise war. Ein Game-Changer, wie die Engländer sagen.
Mehr oder weniger im Alleingang hat Draghi die Finanzierungskosten der Krisenstaaten auf ein erträgliches Niveau gedrückt – wohlgemerkt, ohne seither auch nur eine einzige Staatsanleihe gekauft zu haben. Nicht ganz zu unrecht wird Draghi deshalb in manchen Krisenländern als Held verehrt.
Nicht mehr die Steigerung der Wirtschaftsleistung oder die Verringerung der Schuldenlast entscheidet über die Zinslast des Staates, sondern das Handeln dieser Notenbankchefs. Die Notenbanken setzen den Markt außer Kraft.
Preissignale, die der Marktwirtschaft erst ihren Sinn verleihen, funktionieren nicht mehr. Wie paradox die Scheinwelt der Notenbanker ist, zeigen die zuletzt üblichen Reaktionen an den Börsen.
Positive Konjunkturdaten führen zu Kursverlusten an den Börsen, weil die Märkte befürchten, die Notenbanken könnten schneller von Krisen- auf Normalmodus umschalten – und umgekehrt. Dass uns die von den Notenbanken geschaffene künstliche Welt auf absehbare Zeit erhalten bleibt, machte EZB-Chef Draghi bereits deutlich.
Mehr noch: Während die forscheste aller Zentralbanken, die amerikanische Fed, zumindest erste, wenn auch zaghafte Schritte hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik wagt, wird Draghi aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten seinen expansiven Kurs beschleunigen.
Zu schwach ist die Kreditvergabe in den Südländern Europas, zu nah bewegen wir uns in Europa am Rande der Deflation. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass Draghi weitere unkonventionelle Instrumente einsetzen wird – sei es der negative Einlagenzins, sei es der flächendeckende Aufkauf von Staatsanleihen.
EZB im Krisenmodus
Bereits im sechsten Jahr befindet sich die Notenbank im Krisenmodus. Und es gibt durchaus Gründe anzunehmen, dass Draghi es sich in diesem Modus bequem macht.
Oberflächlich betrachtet, scheint der Erfolg ihm Recht zu geben. Wer wollte bestreiten, dass seine berühmte Londoner „Whatever it takes“-Erklärung, eine Art Bestandsgarantie für den Euro, eine Zäsur im Verlauf der Euro-Krise war. Ein Game-Changer, wie die Engländer sagen.
Mehr oder weniger im Alleingang hat Draghi die Finanzierungskosten der Krisenstaaten auf ein erträgliches Niveau gedrückt – wohlgemerkt, ohne seither auch nur eine einzige Staatsanleihe gekauft zu haben. Nicht ganz zu unrecht wird Draghi deshalb in manchen Krisenländern als Held verehrt.