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Marc Renaud: „Danke, Edouard Carmignac“

Marc Renaud
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DAS INVESTMENT.com: Deutschland mag französische Fondsboutiquen. Der Vertrieb der Carmignac-Fonds läuft quasi von alleine, die Ergebnisse sind außergewöhnlich gut und die Gesellschaft verwaltet wenige Jahre nach ihrem Markteintritt in Deutschland ein zweistelliges Milliardenvermögen. Da machen Sie es sich jetzt aber etwas einfach, so im Windschatten daher zu kommen. Marc Renaud: Schön wäre es. Aber so einfach ist nicht. Wir freuen uns auf den deutschen Markt, er ist der größte Europas, aber auch ein Markt mit dem härtesten Wettbewerb. Da ist es für jeden Neueinsteiger sicherlich kein Selbstgänger. DAS INVESTMENT.com: Sind Sie Edouard Carmignac dankbar? Renaud: Selbstverständlich. Er leistet großartiges für Fondsboutiquen. Er hat einen starren und sehr bankenlastigen Vertrieb aufgebrochen. Jahrelang wurden von den Banken nur die eigenen Produkte verkauft. Das ist in Frankreich vielfach auch noch so. Jetzt haben Berater und Anleger in Deutschland eine qualitativ hochwertige Auswahl. Das ist auch sein Verdienst. ´Danke, Edouard Carmignac`, das habe ich ihm auch gesagt. Ich kann nur hoffen, dass sein Erfolg anhält. Große Fehlentscheidungen würde die gesamte Boutiquen-Landschaft belasten. 

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DAS INVESTMENT.com: Wie unterscheidet sich der französische vom deutschen Markt? Renaud: In Deutschland sind die Großbanken offener im Vertrieb. Da gibt es in Frankreich immer noch eine hohe Mauer. Französische Anleger sind zudem deutlich defensiver. Sie schätzen ihre Geldmarktfonds, selbst wenn die Zinsen unter zwei Prozent liegen. Das ist ein Fehler. Nun sind die Deutschen auch nicht gerade Aktienfreunde, aber sie verteilen ihre Vermögen deutlich breiter. Das macht es für uns einfacher. Leichte Verunsicherungen gibt es nur bei persönlichen Treffen in Paris. Wir trinken gerne eine Flasche Wein zum Mittagessen. Das ist Deutschen etwas fremd, aber ich denke, es kann schlimmere Hürden geben. DAS INVESTMENT.com: Neben einer Beteiligung in Höhe von 15 Prozent an Mandarine Gestion kam von der französischen Unternehmerfamilie Dassault auch Geld für die Vermögensverwaltung. Lässt sich ein Business besser starten mit ein paar Millionen Seed Money im Topf? Renaud: Natürlich, zumal die Familie Dassault in Frankreich sehr bekannt ist. Das ist eine gute Vertrauensbasis, auch für den Vertrieb in Deutschland. Man kennt unsere Gesellschaft vielleicht noch nicht, aber wenn ein Family Office investiert ist, ist es ein Beweis für Qualität und nachhaltigen Erfolg. Ich bin während meiner Zeit bei Commerzbank/CCR bereits für  ein Mandat verantwortlich gewesen und mit dem Gang in die Selbstständigkeit, ist die Familie mir gefolgt. Hinsichtlich des Kapitals an Mandarine Gestion halten jedoch Mitarbeiter und Management mit 55 Prozent den höchsten Anteil. DAS INVESTMENT.com: Sie haben mit dem Jahreswechsel zwischen 2007 und 2008 ein ausgesprochen ambitionierten Zeitpunkt für die Gründung von Mandarine Gestion gewählt, zumindest was die Finanzmärkte betraf.
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