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Was war ihre bisher ungewöhnlichste Investment-Entscheidung, die sich als erfolgreich erwiesen hat?
Jansen: Das war definitiv eine 100-jährige Anleihe des Landes Nordrhein-Westfalen mit Laufzeit bis 2121. Die Anleihe hatte damals etwa 70 Prozent verloren, notierte also bei 30 Prozent vom Ausgabepreis. Aktuell notiert sie bei 48 Prozent – das bedeutet, wir haben innerhalb von anderthalb Jahren einen Profit von mehr als 60 Prozent gemacht. Für den Rentenbereich ist das schon eine ansehnliche Performance.
Wo haben Sie wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht und was haben sie daraus gelernt?
Jansen: Ein wichtiger Lernprozess war, dass man bei gut gelaufenen Aktien irgendwann auch mal Gewinne realisieren muss. Negativ in Erinnerung geblieben ist mir Vectron Systems, ein Kassenhersteller aus Münster. Nach einer Kooperation mit Coca-Cola ging der Kurs durch die Decke. Einen Teil der Position haben wir veräußert, aber den Rest viel zu lange gehalten und sind am Ende mit Minus rausgegangen. Was wir daraus gelernt haben? Man darf keine „Lieblingsaktien“ entwickeln und muss jede Entscheidung immer wieder kritisch hinterfragen.
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Was war ihre bisher ungewöhnlichste Investment-Entscheidung, die sich als erfolgreich erwiesen hat?
Jansen: Das war definitiv eine 100-jährige Anleihe des Landes Nordrhein-Westfalen mit Laufzeit bis 2121. Die Anleihe hatte damals etwa 70 Prozent verloren, notierte also bei 30 Prozent vom Ausgabepreis. Aktuell notiert sie bei 48 Prozent – das bedeutet, wir haben innerhalb von anderthalb Jahren einen Profit von mehr als 60 Prozent gemacht. Für den Rentenbereich ist das schon eine ansehnliche Performance.
Wo haben Sie wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht und was haben sie daraus gelernt?
Jansen: Ein wichtiger Lernprozess war, dass man bei gut gelaufenen Aktien irgendwann auch mal Gewinne realisieren muss. Negativ in Erinnerung geblieben ist mir Vectron Systems, ein Kassenhersteller aus Münster. Nach einer Kooperation mit Coca-Cola ging der Kurs durch die Decke. Einen Teil der Position haben wir veräußert, aber den Rest viel zu lange gehalten und sind am Ende mit Minus rausgegangen. Was wir daraus gelernt haben? Man darf keine „Lieblingsaktien“ entwickeln und muss jede Entscheidung immer wieder kritisch hinterfragen.
Wie geht das Team mit solchen Learnings heute um?
Jansen: Nehmen Sie Rheinmetall: Unsere erste Position kauften wir bei 104 Euro, jetzt stehen 610 Euro auf dem Kurs. Trotzdem sitzen wir jede Woche davor und fragen uns: Ist das noch unser Case? Müssen wir runtergewichten? Den Fehler von Vectron werden wir nicht noch einmal machen.
Mit 60 Millionen Euro Fondsvolumen sind sie in einer Branche tätig, die von Größenvorteilen lebt. Kann man davon überhaupt profitabel wirtschaften?
Jansen: Zusammen mit unserem Dividendenfonds sind es über 80 Millionen Euro, aber natürlich, nur von den Fonds können wir natürlich nicht leben. Wir sind ein klassischer unabhängiger Vermögensverwalter, und die Vermögensverwaltung ist nach wie vor unser Hauptgeschäft. Der größte Teil des Fondsvermögens besteht aus Kundengeldern aus unserer Vermögensverwaltung, was dem Fonds ein sehr breites und stabiles Fundament gibt. Man muss also nicht befürchten, dass zwei, drei große Investoren den Stecker ziehen und plötzlich 20 Millionen Euro weg sind.
Welche Entwicklungen sehen Sie in den nächsten drei bis fünf Jahren auf die Branche der unabhängigen Vermögensverwalter zukommen?
Jansen: Die regulatorischen Anforderungen werden immer extremer. Aktuell steht die Branche vor der Bewältigung der nächsten Challenge Dora, die uns alle vor bürokratische Herausforderungen stellen wird. Gleichzeitig beobachten wir einen klaren Trend zur Konsolidierung – viele unabhängige Vermögensverwalter schließen sich unter dem Dach größerer Unternehmen zusammen. Die zentrale Herausforderung wird sein, sich als kleinerer, unabhängiger Verwalter seine Nische zu bewahren und am Markt zu bestehen. Aber genau das macht es ja auch spannend.
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