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Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:57 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Mark Mobius berichtet von einer Schiffsreise Investmentabenteuer in den Emerging Markets

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Auf zu neuen Grenzen in Kambodscha

Anschließend reisten wir nach Kambodscha, das als Grenzmarkt gilt. Den Grenzmärkten gelang in diesem Jahr generell ein guter Start, da viele Anleger das generell schnelle Wachstum dieser Märkte und die möglichen Vorteile, mit ihrer Hilfe das Portfolio zu diversifizieren, erkannt haben.

Wir sind der Meinung, dass Grenzmärkte spannende, langfristige Investitionsmöglichkeiten bieten könnten. Grund hierfür sind vor allem die robusten Fundamentaldaten wie starkes Wirtschaftswachstum, Zugang zu Ressourcen und günstige demografische Profile sowie weitere mögliche Vorteile durch verbesserte Technologie, Infrastrukturen und Governance-Standards. Überdies sind Grenzmarktunternehmen generell häufig niedriger bewertet als ihre Pendants in den Industrieländern.

Kambodscha erlebte ein besonders starkes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von mehr als 7 Prozent in den Jahren 2015 und 2016, und für dieses Jahr wird der Anstieg auf 6,9 Prozent geschätzt.[1] Kambodscha hat seine Wirtschaft geöffnet, und die ausländischen Investitionen nehmen zu.

Insbesondere viele Bekleidungs- und Schuhhersteller aus dem Westen eröffneten in Kambodscha, wo die Lohnkosten niedrig sind und die Bevölkerung jung, Niederlassungen. Die Textil- und Schuhindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land und neben dem Tourismus ein Beschäftigungsmotor.

Besonders fasziniert mich der seit vielen Jahrhunderten bestehende Einfluss Indiens in Kambodscha. Der zentrale Tempelkomplex in Angkor Wat war ursprünglich ein Hindu-Tempel zu Ehren von Vishnu und wurde später in einen buddhistischen Tempel umgewandelt. Der Buddhismus ist heute nach wie vor die vorherrschende – und offizielle – Religion in Kambodscha.

1863 willigte Kambodscha ein, französisches Protektorat und Teil der französischen Indochina-Verwaltung zu werden, zu der auch Vietnam und Laos gehörten. Kambodscha erklärte 1953 seine Unabhängigkeit, kam dadurch jedoch nicht in ruhiges Fahrwasser.

1975 eroberten die Roten Khmer die Hauptstadt Phnom Penh und errichteten das brutale Pol-Pot-Regime, das einen massiven Vernichtungsfeldzug gegen Menschen startete, die als Bedrohung galten, darunter zahlreiche Intellektuelle. Es gibt eine ganze Reihe von Schätzungen, und nach manchen Angaben starben mehr als drei Millionen Kambodschaner – fast die Hälfte der Bevölkerung – bei dem Versuch, alle Spuren westlicher Zivilisation auszulöschen und das Land in einen Agrarstaat des 11. Jahrhunderts zurückzuverwandeln.

Ein 1991 unterzeichneter Vertrag brachte schließlich Frieden und ebnete dem Fortschritt den Weg. Seitdem vollzieht das Land einen tiefgreifenden Wandel in Richtung Moderne.

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