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Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:55 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Mark Mobius über die Bric-Länder: „Heißes Geld ist größtes Risiko“

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Frage: Heißes Geld und potenzielle Spekulationsblasen gehören zu den größten Sorgen in Bezug auf die Bric-Länder. Was sind die größten Risiken für die Bric-Aktienmärkte für 2010?

Mobius: „Heißes” Geld kursiert überall auf der Welt. Dabei spielen Hedgefonds und Derivate eine wesentliche Rolle. Der Gesamtwert der Derivate liegt derzeit bei über 600 Billionen US-Dollar – dem Zehnfachen der gesamten Wirtschaftsleistung der Welt. Diese Derivate können zur Blasenbildung beitragen, wie wir es auf dem US-Immobilienmarkt beobachtet haben. Das dürfte meiner Ansicht nach die größte Gefahr für die globalen Märkte sein – Bric-Aktien eingeschlossen.

Frage: Was sind für 2010 die reizvollsten Anlagethemen bei brasilianischen Aktien?

Mobius: Brasilien ist der größte investierbare Markt Lateinamerikas. Es ist nicht nur ein wichtiger Rohstoffproduzent und -exporteur, sondern auch ein Land mit großer und wachsender Verbraucherbasis. Brasiliens Wirtschaft ist diversifiziert und weitgehend inlandsabhängig. Auf den Export entfällt nicht einmal ein Viertel des BIP. Diese binnenwirtschaftliche Stärke ist einer der Gründe, aus denen sich Brasiliens Wirtschaft im Vergleich schneller erholte als die meisten anderen Volkswirtschaften weltweit. Sein großer Verbrauchermarkt bietet einem breiten Spektrum von Unternehmen Chancen wie Finanzdienstleistern, Unternehmen des Gesundheitswesens, Kosmetikfirmen und Getränkeherstellern.

Frage: Und Ihr Ausblick für Russland?

Mobius: Unser langfristiger Ausblick für Russland ist insgesamt positiv. Das Land verfügt mit über 400 Milliarden US-Dollar über die dritthöchsten Devisenreserven weltweit. Ferner besitzt Russland einen großen Anteil an den natürlichen Ressourcen der Erde und viele Rohstoffunternehmen des Landes gehören global zu den kostengünstigsten Produzenten. Nicht zuletzt ist interessant, dass der russische Markt auf der Grundlage der aktuellen Bewertungen zu den billigsten des Schwellenländeruniversums gehört.

Frage: Wie beurteilen Sie den indischen Markt mit Blick auf 2010?

Mobius: Die fundamentale makroökonomische Situation Indiens hat sich deutlich gebessert. Die Regierung hat die wirtschaftspolitischen Herausforderungen der jüngsten Krise gut gemeistert. Im Gegensatz zu Unternehmen aus den USA und Europa können die meisten indischen Unternehmen mit soliden Bilanzen und kräftigen Cashflows aufwarten. Der indische Aktienmarkt hat sich 2009 gut entwickelt und dürfte andere Schwellenländer auch im nächsten Jahr wieder überflügeln.

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